Frankfurt – Der Euro ist am Freitag deutlich gesunken. Bis zum Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1044 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch über 1,11 Dollar gehandelt worden.
Auch gegenüber dem Franken büsste der Euro im Tagesverlauf kräftig an Wert ein. Das EUR/CHF-Paar wird derzeit zu 1,0312 gehandelt, nach 1,0319 am Mittag und noch deutlich höheren 1,0380 am frühen Morgen. Der US-Dollar hat sich ebenfalls verbilligt, mit 0,9338 nach 0,9358 Franken im frühen Geschäft ist hier der Rückgang aber deutlich moderater.
Am Devisenmarkt ist die Zuversicht, dass eine Verhandlungslösung den Konflikt lösen kann, zuletzt etwas geschwunden. Am Freitag hat US-Präsident Joe Biden mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping telefoniert. Xi Jinping appellierte an Biden, sich gemeinsam mit China für Frieden in der Welt einzusetzen. «Die Krise in der Ukraine ist etwas, das wir nicht sehen wollen», sagte er nach einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV. Beobachter hoffen, dass China Druck auf Russland ausüben kann.
Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sieht eine grössere Wahrscheinlichkeit für noch weitergehende Sanktionen gegen Russland. «Die anklagenden Worte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an den Deutschen Bundestag gestern dürften zunehmende Wirkung zeigen», so Leuchtmann. Dies könne zu Erdöl- und Erdgassanktionen führen. Die Länder der Eurozone sind besonders stark von russischem Gas abhängig.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83925 (0,84315) britische Pfund, 131,40 (131,27) japanische Yen und 1,0314 (1,0385) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1932 Dollar. Das waren rund 10 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)