Devisen: Euro legt zum Dollar etwas zu – zum Franken unter 1,01
Frankfurt – Der Euro hat am Freitag trotz schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0556 US-Dollar. Am Morgen hatte er nur knapp über 1,05 Dollar notiert.
Gegenüber dem Franken ist die Gemeinschaftswährung wieder unter die Marke von 1,01 Franken gefallen. Am späten Nachmittag liegt der Kurs bei 1,0077 Franken. Der Dollar notiert mit 0,9554 Franken derweil inzwischen klar unter 0,96er-Marke – am Morgen lag der Kurs noch darüber.
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland hatten indes kaum einen Einfluss. Das Ifo-Geschäftsklima enttäuschte die Erwartungen und gab im Juni stärker nach als erwartet. «Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereitet der deutschen Wirtschaft grosse Sorgen», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Am Donnerstag hatte die Bundesregierung im Notfallplan Gas die Alarmstufe ausgerufen. Grund ist eine starke Verringerung der Gaslieferungen durch Russland. Ökonomen warnen vor erheblichen Folgen für die deutsche Wirtschaft, sollten die russischen Gaslieferungen komplett ausfallen. «Tatsächlich ist die konjunkturelle Situation labil», erklärte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. So könnte es nach einer weiteren Reduzierung der russischen Gaslieferungen zu einer folgenschweren Rationierung von Gas in der Industrie kommen.
Auch in den USA lastet die hohe Inflation auf der Wirtschaft. Die Stimmung der US-Verbraucher ist auf ein Rekordtief gefallen. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima sank zum Vormonat um 8,4 Punkte auf 50,0 Punkte. Dies ist niedrigste jemals gemessene Wert. Vor allem Inflationssorgen belasteten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85773 (0,85818) britische Pfund und 142,19 (142,11) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1827 US-Dollar gehandelt. Das waren 4 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)