Devisen: Euro legt deutlich zu – Yen und Franken gefragt

Euro

(Photo by Robert Anasch on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag im Tagesverlauf zum Dollar merklich zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1861 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch knapp unter 1,18 Dollar notiert. Noch am Mittwoch war der Euro mit 1,1782 Dollar auf den tiefsten Stand seit Anfang April gefallen.

Der Dollar verlor auch zum Franken klar und wurde noch bei 0,9140 Franken gehandelt, nachdem er am Morgen noch bei 0,9250 Franken notiert hatte. Die Schweizer Währung legte auch zum Euro zu: Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend noch 1,0841 nach 1,0915 Franken im frühen Geschäft.

Nicht nur der Franken, auch der japanische Yen verbuchte zu vielen Währungen einen Anstieg. Am Markt wurde auf die trübe Aktienmarktstimmung als Grund verwiesen. Die rapide Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus insbesondere in Asien bereitet zunehmend Sorgen.

Aber auch schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt drückten auf den Dollar-Kurs. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, stieg leicht. Volkswirte hatten hingegen mit einem merklichen Rückgang gerechnet. Die US-Notenbank beobachtet die Lage am Arbeitsmarkt sehr genau. Eine weniger deutliche Erholung am Arbeitsmarkt würde gegen eine baldige Wende bei der Geldpolitik sprechen.

Die Überprüfung der geldpolitischen Strategie durch die EZB bewegte den Devisenmarkt kaum, waren am Vortag doch schon Details durchgesickert, die auch da schon kaum überrascht hatten. Europas Währungshüter verschaffen sich beim Thema Inflation mehr Spielraum. Sie streben künftig eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an. Das ist etwas mehr als bisher.

Zudem will die Europäische Zentralbank künftig zumindest zeitweise «moderat über dem Zielwert» liegende Inflationsraten akzeptieren. Ökonomen rechnen daher mit einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik. «Die überfällige Normalisierung der sehr lockeren Geldpolitik rückt damit in noch weitere Ferne», kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1804 Dollar gehandelt. Das war knapp ein Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)

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