Devisen: Euro gibt zum US-Dollar nach – Schweizer Franken zieht an

Devisen

(Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag einen Teil seiner Kursgewinne vom Mittwoch wieder eingebüsst. Am späten Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,0688 US-Dollar.

Auch gegenüber dem Franken hat der Euro an Wert eingebüsst und kostet aktuell 0,9759 nach 0,9822 Franken am Morgen. Das Dollar/Franken-Paar hat ebenfalls nachgegeben und wird derzeit zu 0,9132 nach 0,9164 im Frühgeschäft gehandelt.

Auslöser des stärkeren Frankens sind die neuen Inflationsdaten. Im April fiel die Teuerung in der Schweiz deutlich höher aus, als Analysten erwartet hatten. Dies wirft die Frage auf, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Geldpolitik zu früh gelockert haben könnte. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, geht nicht davon aus und verweist auf auslaufende statistische Basiseffekte. Die SNB werde es wohl nicht bei der Leitzinssenkung im März belassen: «Vermutlich dürfte es im Juni nochmals um 25 Basispunkte nach unten gehen.» Bei Capital Economics erwartet man dagegen zwar im Juni keine weitere Senkung, dann aber weitere 50 Basispunkte in der zweiten Jahreshälfte.

Zudem hallte am Devisenmarkt die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend noch nach. Diese hatte ihre Leitzinsen abermals nicht angetastet. Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass sich die Währungshüter mit Zinssenkungen noch Zeit lassen wollen. «Wenn die US-Wirtschaft trotz der in Rekordtempo vollstreckten Leitzinserhöhungen keine ernstzunehmenden Schwächen zeigt, dann besteht für die Fed keine Notwendigkeit, die geldpolitischen Zügel zu lockern», schrieb Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Auch waren US-Konjunkturdaten solide ausgefallen, was auf anhaltend hohe Leitzinsen des Fed hinweist. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich gemäss den wöchentlichen Job-Zahlen nach wie vor solide. Die Lohnstückkosten sind im ersten Quartal deutlicher gestiegen als erwartet, was auf anhaltenden Lohndruck hindeutet.

Volatiler Yen
Kräftige Kursschwankungen gibt es weiterhin beim japanischen Yen. Am späten Mittwochabend legte die Währung gegenüber dem US-Dollar sprunghaft zu. An den Märkten wurde abermals über staatliche Deviseninterventionen debattiert. Neue Bilanzdaten der Notenbank sprechen dafür. Zudem waren es bereits die zweiten auffälligen Kursschwankungen in dieser Woche. Der japanische Yen steht seit längerem unter Druck, weil die Geldpolitik der japanischen Zentralbank im internationalen Vergleich extrem locker ist.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85538 (0,85478) britische Pfund und 165,63 (168,27) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2299 Dollar gehandelt. Das waren etwa 21 Dollar weniger als am Mittwoch. (awp/mc/ps)

Exit mobile version