Devisen: Eurokurs etwas gefallen
Frankfurt – Der Eurokurs ist am Montag etwas gesunken. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1192 US-Dollar. Zum Schweizer Franken ist der Euro zuletzt auf 1,1239 gefallen und damit fast auf Tagestief. Der US-Dollar hält sich mit 1,0043 Franken nur noch knapp über der Parität.
Die Europawahl ist vorläufigen Ergebnissen zufolge in etwa wie erwartet ausgegangen. Die grossen Parteiblöcke der Volksparteien verloren Stimmen, während nationalistische und populistische Parteien hinzugewannen. Zu einem mitunter prognostizierten kräftigen Rechtsruck ist es jedoch nicht gekommen. Grüne und liberale Parteien legten zu.
«Die Europawahlen haben keine direkten Implikationen für die Finanzmärkte», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Die Ergebnisse in den einzelnen Mitgliedsländern könnten jedoch für Verunsicherung sorgen. Er verweist auf die angekündigten Neuwahlen in Griechenland.
«Der Dollar wird vorerst gut unterstützt bleiben»
In Italien könnte sich der Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, nach Einschätzung von Gitzel in seinem Kurs bestätigt fühlen und erneut auf Konfrontationskurs mit der EU gehen. In Deutschland scheine Streit in der grossen Koalition programmiert zu sein. «Der Dollar wird vorerst gut unterstützt bleiben», fasste Gitzel zusammen.
Der Kurs des britischen Pfunds sank. Beobachter verwiesen auf den Erfolg der Brexit-Partei. Die regierenden Konservativen könnte nach Einschätzung des Commerzbank-Devisenexperten Ulrich Leuchtmann ihr Heil in einem harten Ausstieg aus der Europäischen Union suchen. Die Kursverluste beim Pfund hielten sich jedoch in Grenzen. «Das britische Wahlergebnis war absehbar und hat bereits im Vorfeld zu deutlicher Pfund-Schwäche geführt», sagte Leuchtmann.
Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1’286 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)