Devisen: Euro fällt trotz EZB-Signalen zurück

Devisen: Euro fällt trotz EZB-Signalen zurück
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag trotz erster vorsichtiger Signale für eine straffere Geldpolitik im Euroraum nachgegeben. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,12 US-Dollar, am späten Nachmittag waren es dann 1,1215 Dollar. Am Morgen hatte der Euro einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1229 (Mittwoch: 1,1217) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8906 (0,8915) Euro.

Der Schweizer Franken bewegt sich am Donnerstagnachmittag trotz EZB nicht gross. Der Euro hat sich auf 1,0855 CHF von 1,0861 am Mittag leicht abgeschwächt, wogegen der US-Dollar auf 0,9673 von 0,9667 CHF etwas angezogen hat.

Die EZB sendete nach einer auswärtigen Zinssitzung im estnischen Tallinn zwar erste Signale für eine perspektivische Straffung ihrer extrem lockeren Geldpolitik. Zugleich deutete aber EZB-Präsident Mario Draghi an, dass sich an der lockeren Linie der Notenbank so bald nichts ändern werde. Er begründete dies mit der aus Sicht der Notenbank immer noch zu niedrigen Inflation. Die Wachstumsaussichten bewertete Draghi dagegen positiver. Bankvolkswirte gehen dennoch von einer nur sehr langsamen Normalisierung der Geldpolitik aus. Draghi deutete sogar die Möglichkeit an, dass die Zinsen im Falle ungünstiger Rahmenbedingungen weiter sinken könnten.

Pfund leicht unter Druck
Etwas schwächer tendierte am Wahltag in Grossbritannien das britische Pfund. In der vorgezogenen Parlamentswahl entscheidet sich, wer die Brexit-Verhandlungen mit der EU führen wird. Zur Wahl stehen die Konservativen Tories um ihre Premierministerin Theresa May und die linksgerichtete Labour Party unter ihrem Vorsitzenden Jeremy Corbyn. Galt ein Wahlsieg Mays lange als ausgemacht, zeigen Umfragen Rückenwind für Corbyn. Laut Analysten dürfte das Pfund von einem Wahlsieg der Konservativen profitieren, andernfalls aber unter Druck geraten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86755 (0,86908) britische Pfund, 123,77 (122,78) japanische Yen und 1,0856 (1,0843) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1273,10 (1291,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 36 847,00 Euro (37 088,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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