Frankfurt – Der US-Dollar hat am Mittwoch im Verlauf zu Euro und Franken an Wert eingebüsst. So notierte der Euro am Nachmittag vorübergehend bei 1,1369 US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit einem Monat. Am Mittag hatte der Euro noch unter 1,13 Dollar notiert. Aktuell wird er zu 1,1348 Dollar gehandelt.
Dagegen hat der Euro zum Franken nachgegeben und ist zuletzt bis auf 1,03605 Franken gesunken. Damit hat das EUR/CHF-Währungspaar erneut ein neues Jahrestief bzw. den tiefsten Stand seit Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang 2015 erreicht. Aktuell steht der Euro bei 1,0367 Franken wieder knapp höher. Auch der US-Dollar hat entsprechend zum Franken verloren und wurde zuletzt bei 0,9134 Franken gehandelt, nachdem es am Morgen noch 0,9174 gewesen waren.
Der Dollar hatte im bald ablaufenden Jahr davon profitiert, dass die Zinserhöhungserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed gestiegen sind. So wird an den Finanzmärkten schon im Juni 2021 mit einer Leitzinsanhebung gerechnet. Mittlerweile sei jedoch die erwartete Straffung der US-Geldpolitik schon im Dollarkurs berücksichtigt, sagten Händler. Daher profitiere der Dollar zuletzt kaum noch. Zudem dürften auch angesichts der wirtschaftlichen Erholung auch andere Länder ihre Geldpolitik straffen, was die jeweiligen Währungen attraktiver machen dürfte.
Weiterhin sorgt die Corona-Lage für Verunsicherung unter den Anlegern. Zuletzt dominierte jedoch die Hoffnung, dass die neue Variante Omikron für weniger starke Krankheitsverläufe sorgt als bisherige Varianten. Allerdings verzeichnete in Europa Italien einen sprunghaften Anstieg der täglichen Corona-Fallzahlen. In Griechenland verdoppelten sich diese binnen 24 Stunden.
Türkische Lira wieder unter Druck
Unter Druck geraten ist unterdessen die türkische Lira. Der Dollar und der Euro legten im Gegenzug zu, während die Lira zu allen wichtigen Währung nachgab. In der vergangenen Woche hatte sich die Lira von ihrer Talfahrt erholt, nachdem die Regierung ein Stabilisierungspaket angekündigt hatte. Oppositions-Politiker und einige Ökonomen sagten hingegen, die Lira sei nur dank der nicht öffentlich gemachten Verkäufe von Dollarreserven in Milliardenhöhe von Seiten der Zentralbank stabilisiert worden. Zudem dürften die Massnahmen der Regierung den Staatshaushalt stark belasten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84115 (0,84248) britische Pfund und 129,97 (130,16) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1800 Dollar gehandelt. Das waren sechs Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)