Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) gefallen. Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung knapp über der Marke von 1,10 US-Dollar gehandelt und damit mehr als einen halben Cent tiefer als am Morgen.
Zum Franken fiel der Euro wieder deutlich unter die Marke von 0,98 Franken zurück. Am späten Nachmittag geht das Währungspaar zu 0,9758 um, nachdem es um die Mittagszeit noch bei 0,9800 notierte. Der US-Dollar ist zum Franken wenig bewegt und kostet aktuell 0,8848 Franken. Am Nachmittag stand der Greenback mit 0,8864 etwas höher.
Am Nachmittag hatte die EZB den Kampf gegen die hohe Inflation zwar mit einer weiteren Zinserhöhung fortgesetzt. Allerdings drosselten die Währungshüter der Eurozone das Tempo der Zinserhöhungen und beschlossen eine Anhebung um lediglich 0,25 Prozentpunkte. Zuvor hatte die Notenbank die Leitzinsen dreimal in Folge um 0,50 Prozentpunkte angehoben.
Nach dem kleinen Zinsschritt geriet der Euro unter Druck. «Wie die amerikanische Notenbank nähert sich auch die EZB dem Ende der Zinstreppe», kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt Dekabank, die geldpolitischen Beschlüsse. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte angehoben und für die kommende Zinssitzung keine weitere Erhöhung in Aussicht gestellt.
Während der Devisenmarkt in den USA fest mit einer Zinspause in den kommenden Monaten rechnet, dürften die Zinsen in der Eurozone aber zunächst noch weiter steigen. «Wir pausieren nicht, das ist ganz klar», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Der EZB-Rat sei sich darüber bewusst, dass noch ein Stück Weg zurückzulegen sei.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88015 (0,88265) britische Pfund und 148,92 (149,66) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2047 Dollar gehandelt. Das sind etwa acht Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)