Devisen: Eurokurs fällt nach EZB-Aussagen
Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gesunken, konnte sich aber weiter über 1,20 US-Dollar halten. Am Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,2003 US-Dollar, nachdem sie im Tagesverlauf zeitweise ein Hoch bei 1,2069 Dollar erreicht hatte.
Gegenüber dem Franken zeigt sich der Euro ziemlich stabil. Nach einem kleinen Rücksetzer am Vormittag notiert er derzeit wieder bei 1,1028, nach 1,1029 am frühen Morgen. Der US-Dollar hat sich dagegen auf 0,9180 von 0,9166 etwas verteuert.
Nach der Entscheidung der EZB, den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent zu belassen, hat Notenbankpräsidentin Christine Lagarde deutlich gemacht, dass die extrem lockere Geldpolitik vorerst uneingeschränkt fortgesetzt wird. Der EZB-Rat habe nicht über die Rückführung der Käufe über das Corona-Programm Pepp diskutiert. Für eine solche Massnahme sei es schlicht zu früh.
Zuvor war am Markt über eine Rückführung der Anleihekäufe über das Krisenprogramm Pepp im Verlauf des Jahres spekuliert worden. Im Kampf gegen die ökonomischen Folgen der Pandemie hat die EZB das besonders flexible Notkaufprogramm im Volumen von inzwischen 1,85 Billionen Euro aufgelegt, das noch bis mindestens Ende März 2022 laufen soll.
«Die EZB sieht keine Notwendigkeit zum Kurswechsel», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die geldpolitischen Beschlüsse. Die zuletzt gestiegene Inflation werde von der EZB als ein nur vorübergehendes Phänomen angesehen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86855 (0,86250) britische Pfund und 130,30 (129,80) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1785 Dollar gehandelt. Das waren etwa acht Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)