Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar seine kräftigen Kursgewinne vom Vortag halten können und sich bei 1,09 Dollar stabilisiert. Zwischenzeitlich war er auf den höchsten Stand seit Anfang Februar gestiegen. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0905 Dollar und damit minimal weniger als am Morgen.
Gegenüber dem Franken ist der Euro auf 0,9961 Euro nach dem SNB-Zinsentscheid zurückgekommen. Im frühen Geschäft hatte er bei 0,9995 noch mit der Parität geliebäugelt. Der US-Dollar hat dagegen seine Gewinne abgegeben und notiert aktuell mit 0,9134 Franken wieder etwas tiefer als vor dem SNB-Entscheid mit 0,9150.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte im Kampf gegen die Inflation den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf neu 1,5 Prozent erhöht und trotz der Turbulenzen im Bankensektor weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Denn die Teuerung droht hartnäckig zu werden.
Euro trotz Fed-Zinserhöhung fester
Der Euro konnte seine Kursgewinne nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Vorabend halten. Die Zentralbank hatte ihren Leitzins wie allgemein erwartet weiter leicht angehoben. Allerdings gab sie sich mit Blick auf die Zukunft vorsichtiger. Analysten deuteten Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell als Möglichkeit, dass der Zinsgipfel in den USA bald oder schon jetzt erreicht sein könnte. Dies setzte den Dollar unter Druck, während der Euro im Gegenzug etwa einen Cent zulegen konnte.
Am Donnerstag haben weitere wichtige Notenbanken ihre Leitzinsen trotz jüngster Turbulenzen in der Bankenbranche erhöht. So drehte am Morgen neben der SNB auch die Notenbank von Norwegen an der Zinsschraube. Dabei legte die norwegische Krone legte zum Dollar merklich zu.
Am frühen Nachmittag folgte die britische Notenbank mit einer weiteren Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation. Die Bank of England hob den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent an. Inzwischen hat er einen 15-jährigen Höchststand erreicht. Höher war das britische Zinsniveau zuletzt in der Finanzkrise 2008. Den künftigen Kurs liess die Bank of England aber weitgehend offen und kündigte für Mai eine umfassende Bewertung der Wirtschaftslage an. Das britische Pfund konnte nach der Zinserhöhung nur leicht zulegen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88523 (0,87925) britische Pfund und 142,87 (143,13) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1983 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)