Zürich – Der Euro hat über Nacht gegenüber dem US-Dollar leicht angezogen. Aktuell kostet der Euro 1,0962 Dollar nach 1,0929 am Vorabend. Damit hat der Euro einen Teil seiner Vortageseinbussen wieder aufgeholt.
Auch zum Franken hat der Euro Boden gutgemacht. Das Währungspaar Euro/Franken wird derzeit zu 0,9401 nach 0,9369 am Montagabend gehandelt. Derweil hat sich das Dollar/Franken-Paar kaum von der Stelle bewegt, wie der aktuelle Stand von 0,8575 zeigt.
Nach wie vor beschäftigt der US-Zollstreit die Märkte. Damit werde die US-Wirtschaft neu ausgerichtet und nebenbei sollen noch zusätzliche Staatseinnahmen generiert werden. Die Zölle dürften also lange Bestand haben und alle Volkswirtschaften beeinträchtigen, schreibt die Valiant Bank. Für die USA bedeute das eine drastische Wachstumsverlangsamung bei gleichzeitig steigender Inflation, also Stagflation.
Zinssenkungserwartungen steigen
Allerdings habe Fed-Präsident Powell die inflationäre Wirkung der Zölle kürzlich als «transitorisch» bezeichnet. Damit schienen Zinssenkungen als Wirtschaftsstimulus wahrscheinlicher. Diese Aussichten drückten den Dollar in Richtung 0,84 Franken, wo er vorerst Boden finden sollte. «Aber wenn die amerikanische Regierung ihre Pläne zur Schwächung des Dollars genauso rabiat durchziehen sollte wie jetzt bei den Zöllen, so wären noch deutlich tiefere Notierungen zu erwarten», schreibt Valiant. Rückläufige Inflationsdaten könnten diese Woche aber für eine kurzzeitige Verschnaufpause und eine Kurserholung gegen 87 Rappen sorgen. Die US-Inflationsdaten werden am Donnerstag erwartet.
Aber auch bei den meisten anderen Währungen hätten die Zinssenkungserwartungen stark zugenommen. Beim Franken sei das Potenzial für weitere Zinssenkungen aber gering. Dies mache ihn «einmal mehr zum gesuchten sicheren Hafen». Der Respekt vor möglichen Interventionen der SNB sollte eine rasche Fortsetzung der Frankenaufwertung zunächst aber verhindern. (awp/mc/ps)