Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,04 US-Dollar, sie konnte sich bis zum späten Nachmittag aber wieder etwas erholen. Zuletzt kostete ein Euro 1,0448 Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen.
Der Franken tendiert derweil im aktuell schwierigen Umfeld weiter zur Stärke. Das EUR/CHF-Währungspaar fiel um die Mittagszeit entsprechend relativ klar unter die Parität und markierte bei 0,99435 ein neues Jahrestief, mittlerweile notiert das Paar allerdings mit 1,0012 wieder über der psychologisch wichtigen Marke. Auch zum Dollar legte der Franken etwas zu, zuletzt wurde USD/CHF bei 0,9566 gehandelt nach 0,96 um die Mittagszeit.
Belastet wird der Euro schon seit einigen Tagen durch die trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Hintergrund sind Befürchtungen, die Notenbanken könnten mit ihrem Kampf gegen die hohe Inflation eine wirtschaftliche Talfahrt auslösen. Gefragter als der Euro sind derzeit als besonders sicher empfundene Währungen – neben dem Franken auch der Yen. Die Landeswährung Japans konnte sich zuletzt etwas von ihren starken Verlusten in den Wochen zuvor erholen. Auf dem Yen lastet seit längerem die Geldpolitik der Bank of Japan, die bisher keine Anstalten macht, anderen Notenbanken mit Zinsanhebungen zu folgen.
Nur kurzzeitig konnte die Krone von einer deutlich strafferen Haltung der schwedischen Notenbank profitieren. Nach ihrer Zinssitzung hob die Zentralbank den Leitzins um 0,5 Punkte auf 0,75 Prozent an und signalisierte darüber hinaus weitere Schritte in diesem Jahr. Die schwedischen Währungshüter zählen international zu den Notenbankern mit einer eher lockeren geldpolitischen Haltung. Für die EZB gilt ähnliches, sie hat ihre Leitzinsen aber noch gar nicht angehoben. Für Juli und September stellt sie jedoch Zinsanhebungen in Aussicht.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1810 Dollar gehandelt. Das waren rund sieben Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)