(Bild: © Delphimages – Fotolia.com)
Frankfurt – Der Kurs des Euro hat seine starke Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Am Dienstag stieg die Gemeinschaftswährung über 1,12 US-Dollar und erreichte bei 1,1220 Dollar den höchsten Stand seit der Veröffentlichung des Brexit-Votum in Grossbritannien am 24. Juni. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1193 (Montag: 1,1164) Dollar festgesetzt.
EUR/CHF notierte derweil mit 1,0827 weiterhin leicht über der 1,08-Marke und USD/CHF um die Marke von 0,9650. Die jüngsten Worte von SNB-Präsident Thomas Jordan am Vortag auf einer Konferenz auf der indonesischen Insel Bali zeigten damit kaum die gewünschte Wirkung. Jordan hatte klar gemacht, dass die Schweizerische Nationalbank Spielraum für weitere Eingriffe am Devisenmarkt habe.
Am Devisenmarkt bestimmte eine ausgeprägte Stärke des japanischen Yen den Handel. In Japan hatte die Regierung Details ihres neues Konjunkturprogramms mit einem Gesamtvolumen von 28 Billionen Yen (246 Mrd Euro) vorgestellt. Experten sehen das neue Programm kritisch. Es sei kein Allheilmittel für die Probleme, die sich aus den fallenden Preisen in Japan ergäben, sagte beispielsweise Analyst Jeremy Stretch von der Canadian Imperial Bank of Commerce.
Dollar auf breiter Front unter Druck
Nach Einschätzung von Stretch reagierten Anleger enttäuscht auf das Konjunkturprogramm. Viele Marktteilnehmer investierten in den japanische Yen, der traditionell zu den sicheren Anlagehäfen zählt. Dagegen geriet der Dollar zu allen wichtigen Währungen unter Verkaufsdruck, was im Gegenzug auch den Euro stützte. Am Morgen konnte die Gemeinschaftswährung ausserdem von überraschend guten Konjunkturdaten aus der Eurozone profitieren. In Spanien war die Arbeitslosenzahl im Juli auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8431 (0,8454) GBP und 113,72 (114,28) JPY fest.
Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1363,75 (1349,65) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38 350,00 (38 190,00) Euro. (awp/mc/upd/ps