Frankfurt – Der Eurokurs hat am Mittwoch eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Gestiegene Erwartungen einer weiteren geldpolitischen Lockerung in der Eurozone hatten zunächst belastet und die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1727 Dollar sinken lassen. Am frühen Nachmittag schoben schwache US-Konjunkturdaten den Eurokurs dann bis auf 1,1846 Dollar. Am späten Nachmittag kostet die Einheitswährung nur noch 1,1781 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1782 (Montag: 1,1804) Dollar festgesetzt.
Die EZB ist laut Präsident Mario Draghi im Kampf gegen die zu niedrige Inflation bereit zu Staatsanleihekäufen. «Alle Mitglieder des Rates der Europäischen Zentralbank sind entschlossen, unserem Mandat gerecht zu werden», sagte er laut einer Vorabmeldung der Wochenzeitung «Die Zeit». Die Aussagen bestätigen Markterwartungen, wonach die Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar breit angelegte Staatsanleihekäufe beschliessen wird, was tendenziell den Euro belasten sollte.
Zudem erhielt Draghi Rückendeckung für seine Krisenpolitik vom Europäischen Gerichtshof (EuGH). «Grössere Einschränkungen für künftige Programme dieser Art hat er nicht vorgenommen», kommentierte Mario Gruppe von der NordLB. Kurzfristig könne der Eurokurs jetzt in Richtung 1,15 Dollar fallen.
Dollar unter Druck
Am Nachmittag drückten dann überraschend schwache Einzelhandelsdaten aus den USA auf den Dollar. Die Leitzinserhöhungserwartungen in den USA seien nicht gestützt worden, kommentierten die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Daten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77530 (0,77670) britische Pfund, 137,48 (139,56) japanische Yen und 1,2010 (1,2010) Schweizer Franken fest.
Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro am späten Nachmittag bei 1,2010 CHF und damit ungefähr auf dem Niveau vom Vormittag (1,2008 CHF). Der US-Dollar zeigt sich derweil etwas leichter bei 1,0179 nach 1,0217 CHF. (awp/mc/upd/ps)