Devisen: Euro steigt vorübergehend über 1,07 US-Dollar

Devisen

(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Dienstag für kurze Zeit über 1,07 US-Dollar geklettert. Die Gemeinschaftswährung profitierte von schwachen Konjunkturdaten aus den USA und notiert zuletzt noch bei 1,0695 Dollar. Dies ist das Niveau von Mitte April. Am Mittag hatte der Euro noch knapp einen halben Cent weniger gekostet.

Zur Schweizer Währung stieg der Euro auf 0,9741 Franken nach 0,9716 Franken wenige Stunden zuvor. Der Dollar verbilligte sich leicht auf 0,9107 Franken, nachdem er am Mittag noch zu 0,9118 Franken gehandelt worden war.

Die Stimmung von US-Unternehmen hat sich im April S&P Global zufolge überraschend deutlich verschlechtert. «Der US-Wirtschaftsaufschwung hat zu Beginn des zweiten Quartals an Schwung verloren», schrieb Chefvolkswirt Chris Williamson von S&P Global. Das schwierigere Geschäftsumfeld habe die Unternehmen veranlasst, die Zahl der Beschäftigten so stark zu reduzieren wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr, wenn man die ersten Monate der Abwehr der Corona-Pandemie ausklammere.

Am Vormittag hatten bereits robuste Daten aus Deutschland den Euro kurz in Richtung 1,07 Dollar gehievt. Hierzulande verbesserte sich im April die Stimmung der Unternehmen im Dienstleistungssektor deutlich stärker als erwartet. Auch die Industriestimmung hellte sich etwas auf. Allerdings liegt sie klar unter dem Niveau in Frankreich und der gesamten Eurozone. Dies liegt vor allem daran, dass die deutsche Industrie wegen ihrer Struktur besonders unter den immer noch erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen leidet.

Auch die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone insgesamt verbessert sich weiter. «Die Eurozone hat einen guten Start ins zweite Quartal hingelegt», sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, dämpfte aber mit Blick auf die schwache Industrie die Stimmung: «Die geopolitischen Unsicherheiten, der in Europa schwierige Umstieg auf die Elektromobilität und die hohen Zinsen lasten auf der Investitionstätigkeit.» Die wirtschaftliche Erholung stehe damit «auf tönernen Füssen».

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86050 (0,86328) britische Pfund und 165,23 (164,51) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2319 Dollar gehandelt. Das waren etwa 9 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)

Exit mobile version