Devisen: Euro legt nach spanischen Inflationsdaten etwas zu
Frankfurt – Der Euro hat am Montag nach überraschend hohen Inflationsdaten aus Spanien phasenweise etwas zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0870 US-Dollar. Zeitweise war der Kurs über die Marke von 1,09 Dollar gestiegen, büsste die Gewinne dann aber wieder ein.
Der Franken verlor derweil zu beiden Hauptwährungen. Das EUR/CHF-Währungspaar kostete am frühen Montagabend 1,0037 nach 1,0010 Franken am Morgen. Und USD/CHF ging zuletzt bei 0,9233 um nach 0,9211 Franken am frühen Morgen.
Auslöser der Euro-Gewinne war, dass die Inflation in der viertgrössten Euro-Volkswirtschaft Spanien zu Jahresbeginn überraschend gestiegen ist. Die nach europäischen Standards ermittelte Rate (HVPI) erhöhte sich im Januar von 5,5 Prozent im Vormonat auf 5,8 Prozent. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Rückgang prognostiziert. Obwohl der Anstieg auch auf statistische Umstellungen zurückzuführen sein dürfte, ist es keine gute Nachricht für die EZB. Die Notenbank stemmt sich bereits seit einiger Zeit mit höheren Leitzinsen gegen die hohe Teuerung.
Zudem hat sich die Wirtschaftsstimmung in Eurozone merklich aufgehellt. Der von der EU-Kommission erhobene Indikator verbesserte sich den vierten Monat in Folge. Enttäuschende Daten aus Deutschland zum Wirtschaftswachstum bewegten den Euro kaum. Das Bruttoinlandprodukt war im vierten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft. Erwartet wurde hingegen eine Stagnation.
Insgesamt bewegte sich der Devisenhandel aber in ruhigen Bahnen, da er auf geldpolitische Entscheidungen wartet. An diesem Donnerstag entscheidet der EZB-Rat über den geldpolitischen Kurs. Es wird mit einer abermaligen Zinserhöhung gerechnet. Zudem wird am Mittwoch die US-Notenbank ihre Entscheidung bekannt geben. Erwartet werden auch eine Vielzahl von wichtigen Konjunkturdaten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87978 (0,87885) britische Pfund und 141,79 (141,10) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1926 Dollar gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar weniger als am Freitag. (awp/mc/pg)