Devisen: Euro und Franken nach US-Inflationsdaten unter Druck

Devisen: Euro und Franken nach US-Inflationsdaten unter Druck
(Unsplash)

Frankfurt – Der Euro ist am Mittwoch nach US-Inflationsdaten stark unter Druck geraten. Er fiel auch unter 1,08 US-Dollar. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0754 Dollar. Vor der Veröffentlichung der US-Daten hatte der Euro noch rund einen Cent mehr gekostet.

Auch gegenüber dem Franken legt der Dollar deutlich zu. Nachdem die für Juni erwartete Zinssenkung der US-Notenbank wohl erst später erfolgen wird, ging es für den Dollar steil bergauf. Am Nachmittag notiert der «Greenback» mit 0,9117 Rappen fast einen Rappen höher als im Mittagshandel. Dagegen bewegte sich das Euro-Franken-Paar kaum. Aktuell notiert es bei 0,9804 nach 0,9809 in frühen Handel.

Die am Nachmittag veröffentlichten Inflationsdaten aus den USA haben den Dollar beflügelt. Er legte zu allen wichtigen Währungen zu. Der Preisauftrieb in den USA hat sich im März unerwartet deutlich beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 3,4 Prozent gerechnet. Im Februar hatte sie noch bei 3,2 Prozent gelegen.

«Die noch verbliebene Luft will aus dem Inflationsballon derzeit nicht weiter weichen», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Dies zeigt: Die letzte Meile ist die schwierigste.» Die Zahlen sind von grosser Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten stabil gehalten hat. An den Finanzmärkten werden im späteren Jahresverlauf Zinssenkungen erwartet. Diese Erwartungen wurden durch die Daten weiter gedämpft.

Nach den zuletzt robusten Arbeitsmarktdaten und den aktuellen Inflationsdaten gehen beispielsweise die Experten der Commerzbank nicht mehr von einer Zinssenkung im Juni aus. «Immerhin sehen wir uns in unserer Auffassung bestätigt, dass aufgrund des ungelösten Inflationsproblems ohnehin kein klassischer Zinssenkungszyklus ansteht, sondern nur eine graduelle Anpassung der Leitzinsen». Höhere Zinsen stützen tendenziell eine Währung. In der Eurozone hingegen wird weiterhin eine Leitzinssenkung im Juni erwartet, da hier die Wirtschaftsentwicklung schwächer verläuft.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85515 (0,85663) britische Pfund und 164,89 (164,97) japanische Yen.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2349 Dollar gehandelt. Das waren 3 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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