Devisen: Euro steigt zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte August
Frankfurt – Der Euro ist am Montag zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit fast vier Wochen gestiegen. Zeitweise war der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,0198 US-Dollar geklettert. Aktuell wird der Euro wieder etwas niedriger bei 1,0122 Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch unter 1,01 Dollar notiert.
Das Dollar/Franken-Paar bewegt sich unterdessen bei einem Stand von 0,9528 wieder mehr in Richtung der 0,95er Marke. Seit dem Morgen hat der Dollar damit mehr als einen halben Rappen verloren. Auch der Euro hat seit dem Morgen leicht gegenüber dem Franken verloren und geht aktuell zu 0,9644 Franken um nach 0,9681 im Frühhandel.
Rückenwind erhielt der Euro durch die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der EZB. So forderte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Sonntag, sich im Kampf gegen die Inflation nicht von trüben Wirtschaftsaussichten beirren zu lassen. Weil stabile Preise wichtiger für das Wachstum seien, müsse der Euroraum notfalls eine Durststrecke überstehen, so das EZB-Ratsmitglied.
Auf der Gegenseite setzen Anleger darauf, dass eine nachlassende Teuerung in den USA die US-Notenbank Fed zu weniger restriktiven Zinsschritten veranlassen könnte. Die US-Konsumentenpreise für August werden am Dienstag veröffentlicht.
Der Euro hatte bereits zuvor von der strafferen Geldpolitik der EZB profitiert. Vergangene Woche hatten die Währungshüter den Leitzins kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben, um sich gegen die sehr hohe Inflation zu stemmen. Die EZB folgt damit anderen grossen Notenbanken wie der US-Zentralbank Fed oder der Bank of England, die ihre Zinsen deutlich früher angehoben haben als die EZB.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86778 (0,86860) britische Pfund und 144,49 (143,30) japanische Yen fest.
Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1727 Dollar gehandelt. Das waren gut elf Dollar mehr als am Freitag. (awp/mc/pg)