Devisen: Euro steigt auf höchsten Stand seit Anfang August
Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag zugelegt und den höchsten Stand seit Anfang August markiert. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,1845 US-Dollar, am späten Nachmittag waren es noch 1,1813 Dollar.
Auch der Franken zog gegenüber dem Dollar etwas an, das USD/CHF-Paar notiert aktuell bei 0,9145 nach 0,9152 im frühen Handel. Das EUR/CHF-Paar hält sich mit zuletzt bei 1,0805 nur noch knapp über der Marke von 1,08.
Der Euro profitierte zum einen von einer allgemeinen Schwäche des Dollar. Belastet wurde die als sichere Alternative geltende US-Währung durch die zunächst gute Stimmung an den Finanzmärkten, die aber nicht anhielt. Der Dollar wurde durch den anschliessenden Stimmungswandel gestützt, obwohl Konjunkturdaten aus den USA überwiegend enttäuschten.
Unterstützung erhielt der Euro zudem durch Äusserungen aus den Reihen der EZB. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann forderte in einem Interview eine Debatte über die milliardenschweren Wertpapierkäufe der Notenbank. Es geht ihm um das in der Corona-Krise eingerichtete Kaufprogramm Pepp. Holzmann argumentiert über die konjunkturelle Erholung im Euroraum, die die geldpolitische Unterstützung ein Stück weit überflüssig erscheinen lasse.
Im Hinterkopf dürfte Holzmann auch die Inflationsentwicklung in der Eurozone haben. Nach Daten des Statistkamts Eurostat ist die Teuerung im August auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gestiegen. Mit 3,0 Prozent lag sie deutlich höher als im Vormonat. Die EZB will auf den erhöhten Preisauftrieb bisher nicht reagieren, weil sie ihn als vorübergehende Entwicklung ansieht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85875 (0,85748) britische Pfund, 129,95 (129,66) japanische Yen und 1,0799 (1,0798) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1812 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)