Devisen: Euro schwächt sich erneut zu Franken und Dollar ab

Devisen: Euro schwächt sich erneut zu Franken und Dollar ab
(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Zürich – Der Euro neigt am Dienstagmorgen erneut zur Schwäche. Zum Franken ist er auf 0,9295 und damit wieder unter die Marke von 93 Rappen gefallen. Auch zum US-Dollar hat sich die europäische Gemeinschaftswährung klar abgeschwächt auf 1,0478 US-Dollar nach 1,0506 am Vorabend. Das Dollar/Franken-Paar bewegt sich mit aktuell 0,8869 kaum vom Fleck.

Das Hauptthema am Markt ist einmal mehr der designierte US-Präsident Donald Trump, der höhere Zölle gegenüber Mexiko, Kanada und China angekündigt hat. «Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was alles kommen kann», titelt etwa die VP Bank in einem Kommentar. Wie Trump ankündigte, sollen US-Importe aus Mexiko und Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt werden. Für chinesische Einfuhren will er den Zollsatz um 10 Prozent erhöhen. Dies soll möglichst bereits an seinem ersten Amtstag umgesetzt werden.

«Die Ankündigung Donald Trumps ist deshalb heikel, weil es im Fall von Mexiko und Kanada um Einwanderungsfragen geht», heisst es bei der VP Bank weiter. «Einwanderungsfragen mit Strafzöllen zu beantworten, hat eine neue Qualität in der Diplomatie.»

Aber auch für Europa ist die Ankündigung den Experten zufolge ein Warnschuss. Transatlantische Uneinigkeit in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen könnten also schnell das Spielfeld wechseln und in den Bereich der Wirtschaftspolitik wechseln.

Wie die Commerzbank ergänzt, mache Trumps Ankündigung noch etwas klar: Vor der Einführung solcher Einfuhrzölle werde es keine detaillierte Analyse und Folgeabschätzung des US-Handelsministeriums geben, würden keine Anhörungen abgehalten oder Handelskammern befragt. «Sie kommen einfach so. Per privatem, Trump-eigenem Mitteilungsdienst», heisst es in dem Devisenkommentar. «Egal, was kommt, die neuesten Postings des zukünftigen US-Präsidenten haben die US-Amerikaner – und leider auch alle, die mit ihnen Handel treiben – ärmer gemacht, weil sie Planungssicherheit zerstört haben.» (awp/mc/ps)

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