Devisen: Schwache Konjunkturdaten belasten Euro – EUR/CHF unter 0,96
Frankfurt – Der Euro ist am Montag nach schwachen Konjunkturdaten unter 1,11 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1075 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch gut einen halben Cent höher notiert.
Auch zum Franken ist der Euro unter Druck geraten und dabei unter die Marke von 0,96 auf zuletzt 0,9598 Franken gesunken. Noch im Frühhandel notierte der Euro bei 0,9637. Gegenüber dem Dollar hat sich der Franken kaum bewegt. Das Währungspaar USD/CHF kostet derzeit 0,8666 nach 0,8665 Franken am Morgen.
Ein Grund für die Stärke des Frankens könnten Deviseninterventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sein, heisst es in einem Kommentar von Valiant. Die SNB interveniere zugunsten der hiesigen Währung mit Devisenverkäufen und setze so ihre stärkste Waffe im Kampf gegen die Inflation ein.
Eingetrübte Unternehmensstimmung belastet Euro
Belastet wurde der Euro durch die sehr schwach ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes. Die von S&P Global in einer Unternehmensumfrage erhobene Kennzahl für die Eurozone sank im Juli auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Der Indikator zeigt eine Schrumpfung der Wirtschaft an. Besonders stark schwächelt die Industrie. Bankökonomen interpretierten die Zahlen ernüchtert: «Die Rezession kommt näher», heisst es in einem Kommentar des Commerzbank-Experten Christoph Weil. «Die konjunkturellen Aussichten trüben sich weiter ein», warnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein.
Fraglich ist, wie sich die Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB auswirkt. Als nahezu sicher gilt, dass ihr Leitzins in dieser Woche weiter steigt. Am Donnerstag trifft der Notenbank-Rat seine Entscheidungen. Der anschliessende Kurs aber ist ungewiss. Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Weil sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach Juli weiter erhöht. Neben der Notenbank trifft am Mittwoch der geldpolitische Ausschuss des US-Pendants Fed seine Zinsentscheidung. Es wird ebenfalls eine weitere Anhebung erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86350 (0,86706) britische Pfund und 156,47 (157,63) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1959 Dollar gehandelt. Das waren rund 2 Dollar weniger als am Freitag. (awp/mc/pg)