Frankfurt – Der Euro hat seinen Abwärtstrend am Donnerstag fortgesetzt und ist unter die Marke von 0,98 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung noch 0,9769 US-Dollar. Das ist knapp ein Cent weniger als am Vorabend. Der Dollar kostete damit 1,0253 (1,0093) Euro.
Auch gegenüber dem Franken hat der Dollar seit dem Vorabend deutlich an Wert hinzugewonnen. Aktuell notiert er im Vergleich zum Vorabend fast einen Rappen höher bei 1,0135. Am frühen Nachmittag war er mit 1,0148 Franken zudem kurzzeitig auf den höchsten Stand seit Mai 2019 gestiegen. Ebenso notiert der Euro zum Franken stärker. Mit derzeit 0,9887 und nähert sich das Währungspaar allmählich wieder der Schwelle von 0,99 Franken an.
Am Mittwochabend hatten geldpolitische Beschlüsse der US-Notenbank für starke Kursbewegungen am Devisenmarkt gesorgt. Der Dollar war zunächst deutlich gefallen, konnte dann aber stark zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Die US-Notenbank hatte den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben, um die sehr hohe Inflation zu dämpfen.
US-Notenbankpräsident Jerome Powell signalisierte im Anschluss an die Zinserhöhung, dass der Leitzins bei der kommenden Sitzung im Dezember zwar weniger stark erhöht werden dürfte. Gleichzeitig stellte er aber auch kein Ende der Zinserhöhungen in Aussicht. Am Markt wurden die Aussagen als Hinweis gedeutet, dass die Zinsen in den USA im kommenden Jahr in Summe stärker steigen werden als bisher erwartet, was dem Dollar Auftrieb verlieh und den Euro unter Druck brachte.
Zu den wichtigsten Währungen wertete das britische Pfund ab, nachdem die Bank of England den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht hatte. Der Zinsschritt war mehrheitlich erwartet worden. Allerdings dürften die Zinsen im kommenden Jahr weniger stark steigen, als es am Markt bisher erwartet wird, wie Notenbankchef Andrew Bailey sagte. Zudem schwor er die Briten auf eine schwere Rezession ein. Der heutige Tag habe sich als besonders schlecht für das Pfund herausgestellt, kommentierte Susannah Streeter, Analystin beim Hargreaves Lansdown. «Denn die Prognosen einer langen Rezession werfen einen dunklen Schatten auf die britische Wirtschaft.»
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1627 Dollar gehandelt. Das waren 7 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)