Devisen: Euro über 0,98 US-Dollar – USD/CHF unter Parität

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(Adobe Stock)

Frankfurt – Der Eurokurs hat zu Wochenbeginn Auftrieb bekommen. Die Gemeinschaftswährung übersprang am Montag die Marke von 0,98 US-Dollar und notierte am Nachmittag bei 0,9811 Dollar. Damit kostete der Euro rund einen Cent mehr als am Freitagabend.

Der Dollar hat auch gegenüber dem Franken an Wert eingebüsst und die Paritätsgrenze wieder unterschritten. Das USD/CHF-Paar notierte am späten Nachmittag noch bei 0,9966, nachdem es am Freitag zuletzt über die Grenze von 1,00 gestiegen war. Zum Euro hat sich der Franken derweil nur wenig bewegt. Das Währungspaar notierte mit 0,9782 leicht höher als am Mittag (0,9771).

Die erhöhte Risikobereitschaft der Anleger zu Wochenbeginn kam auch dem Euro zugute, während der Dollar in seiner Funktion als Weltreservewährung gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen verlor. Börsianer begründeten die gute Stimmung an den Finanzmärkten damit, dass Jeremy Hunt, der neue Finanzminister von Premierministerin Liz Truss, inzwischen so gut wie alle zuvor angekündigten Steuererleichterungen rückgängig gemacht habe.

Hunt habe das Nötige getan, aber die schwierigeren Entscheidungen würden wohl erst im Laufe dieses Monats mit dem Haushalt getroffen, schrieb Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. In Grossbritannien ist die Unzufriedenheit mit der erst jungen Regierungsführung von Truss selbst in der eigenen Partei gross. Bei den konservativen Tories wird bereits mehr oder weniger laut über den Sturz der Premierministerin nachgedacht.

Vor diesem Hintergrund stieg das Pfund gegenüber anderen wichtigen Währungen etwas. «Eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass auch Truss zurücktritt und ihr paläo-konservatives Experiment damit endgültig beerdigt wird, kann dem Pfund helfen», sagte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Ansonsten bestätigten zu Wochenbeginn Inflationszahlen aus Italien den sehr hohen Preisauftrieb in der Eurozone. Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf Äusserungen von EZB-Vertretern. Die Geldpolitik steht derzeit verstärkt im Blick, weil sich Analysten und Anleger fragen, wie weit die Zentralbanken in ihrem Kampf gegen die hohe Teuerung gehen werden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86250 (0,86823) britische Pfund und 145,00 (143,63) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1664 Dollar gehandelt. Das waren etwa 19 Dollar mehr als am Freitag. (awp/mc/pg)

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