Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag an seine Kursverluste der vergangenen Tage angeknüpft. Am Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1214 US-Dollar. Damit kostete sie so wenig wie zuletzt vor knapp drei Wochen. Aktuell notiert das Währungspaar bei 1,1235.
Zum Franken notiert der Euro bei 1,1182 nach wie vor unterhalb der 1,12er Marke. Das Währungspaar steht damit nur knapp über seinem Tagestief. Der US-Dollar zeigt sich derweil bei 0,9953 Franken nur wenig verändert.
Am Markt wurden mehrere Gründe für die Euro-Verluste genannt. Zum einen wurde auf den festen amerikanischen Dollar verwiesen, was im Gegenzug den Euro unter Druck gesetzt habe. Darüber hinaus wurden schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone und überraschend schwache Inflationszahlen aus Deutschland genannt. Beides spricht gegen eine straffere Geldpolitik der EZB in absehbarer Zeit. Darunter litt der Euro.
Türkische Lira unter Druck
Unter Druck stand die türkische Lira. Zum US-Dollar gab sie zeitweise um fünf Prozent nach. Am Markt wurde als Grund ein Vertrauensverlust ausländischer Anleger genannt. Hintergrund ist, dass die türkische Regierung gegen sogenannte «Shortseller» vorgeht – also gegen Anleger, die auf kurzfristige Lira-Verluste wetten. Die Abwehrmassnahmen haben aber den Lira-Markt ausgetrocknet, so dass die Kosten für Lira-Liquidität explodiert sind. Eine Abkehr ausländischer Anleger ist für die Türkei, die auf den Zustrom ausländischen Kapitals angewiesen ist, eine riskante Entwicklung.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85555 (0,85118) britische Pfund, 124,16 (124,42) japanische Yen und 1,1185 (1,1196) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1291 Dollar gehandelt. Das waren gut 17 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)