Devisen: Dollar nach US-Arbeitsmarktbericht etwas unter Druck
Frankfurt – Der US-Dollar hat am Freitag nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts zu den Hauptwährungen etwas Boden verloren. Am Nachmittag kostete der Euro 1,0959 US-Dollar nach 1,0930 um die Mittagszeit, kurzzeitig war der Euro gar bis auf 1,0981 Dollar gestiegen und hatte so den höchsten Stand seit Mitte Januar erreicht.
Auch zum Franken verlor der Greenback etwas an Wert, allerdings weniger stark als zum Euro. Das USD/CHF-Paar wurde zuletzt bei 0,8754 gehandelt nach 0,8765 vor den Zahlen – hier lag das zwischenzeitliche Tief des Dollars bei 0,8730. Das EUR/CHF-Paar ging zuletzt entsprechend etwas höher um mit 0,9594 nach 0,9581 vor den US-Zahlen.
Zwar ist die Beschäftigung in den USA im Februar deutlicher gestiegen als erwartet. Allerdings wurden die Zuwächse in den beiden Vormonaten deutlich nach unten korrigiert. Hinzu kommt eine steigende Arbeitslosenquote und ein schwächerer Lohnauftrieb. Positiv war auf den ersten Blick der stärker als erwartet ausgefallene Anstieg der Beschäftigtenzahl. Die Abwärtsrevision der beiden Vormonate überkompensierte aber den unerwarteten Anstieg deutlich.
Die Finanzmärkte wurden in ihrer Erwartung von Zinssenkungen durch die Fed bestätigt. «Der US-Arbeitsmarkt läuft rund, aber nicht heiss», kommentierten die Volkswirte der Commerzbank die Daten. «Die Fed kann daher in Ruhe weitere Zahlen abwarten, ehe sie die erwartete Zinswende einleitet.» Die Commerzbank geht von einer ersten Zinssenkung im Juni aus. Dies wird auch an den Finanzmärkten überwiegend so erwartet. Sinkende Zinsen belasten tendenziell eine Währung.
Hinzu kam am Vortag eine leichte Euro-Stärke: Weil sich im europäischen Währungsraum rasche Zinssenkungen nicht abzeichnen, stieg der Eurokurs weiter. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach der Zinssitzung die Möglichkeit einer ersten geldpolitischen Lockerung für Juni signalisiert. Am Freitag äusserten sich mehrere Notenbanker ähnlich.
Kursgewinne erzielte der japanische Yen. Am Markt wurde auf Medienberichte verwiesen, die eine geldpolitische Wende im März nahelegen. Demnach könnte sich die Notenbank Japans auf der nächsten Sitzung ein Stück weit von ihrer extrem lockeren Geldpolitik verabschieden. Andeutungen in diese Richtung hatten zuletzt mehrere Vertreter der Notenbank gemacht, ohne jedoch konkret zu werden.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2174 Dollar gehandelt. Das waren 15 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)