Frankfurt – Der Euro und das britische Pfund haben am Donnerstag deutlich von der Brexit-Einigung profitiert. Der Euro stieg bis auf 1,1140 US-Dollar und erreichte den höchsten Stand seit Ende August. Das britische Pfund stieg bis auf knapp 1,30 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mai. Die Gewinne konnten aber nicht ganz gehalten werden.
Der Euro stieg zum Franken kurzzeitig über 1,11 Franken, konnte die Gewinne aber nicht halten und kostete zuletzt 1,1018 Franken. Das britische Pfund konnte zum Franken deutlich zulegen und kostete in der Spitze 1,2894 nach 1,2723 am Morgen. Dann liessen Gewinnmitnahmen den Kurs auf zuletzt 1,2775 sinken. Schwächer tendierte der Dollar. Aktuell kostet der Greenback 0,9915 Franken nach 0,9936 am Morgen.
London und Brüssel einigen sich auf Brexit-Abkommen
Kurz vor Beginn des wichtigen EU-Gipfels in Brüssel haben sich Grossbritannien und die Europäische Union auf ein Austrittsabkommen für das Vereinigte Königreich einigen können. Allerdings muss das Abkommen noch durch die Staats- und Regierungschefs der EU und das britische Parlament abgesegnet werden. Letzteres gilt als fraglich, weil Grossbritanniens Premier Boris Johnson über keine Mehrheit im Parlament verfügt.
Als mit entscheidend gilt die Unterstützung der nordirischen Partei DUP, die bis zuletzt keine Zustimmung signalisiert hat. Am Morgen hatte die Partei eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie Bestandteile der Brexit-Lösung ablehnt. Die britische Regierung ist aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Parlament auf die Zustimmung der DUP angewiesen.
Neben dem grossen Thema «Brexit» könnten am Nachmittag auch einige amerikanische Konjunkturdaten für Kursbewegung sorgen. Veröffentlicht werden unter anderem Produktionsdaten aus der durch den US-chinesischen Handelskonflikt gebeutelten Industrie. (awp/mc/ps)