Devisen: Euro nach EZB-Entscheidungen kaum verändert zum US-Dollar
Frankfurt – Der Euro hat sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Geldpolitische Entscheidungen der Europäischen Zentralbank konnten dem Kurs keine neue Richtung geben. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1814 US-Dollar gehandelt und damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie am Morgen.
Gegenüber dem Franken verloren die beiden Hauptwährungen leicht an Terrain. Das EUR/CHF-Währungspaar notierte am späten Nachmittag bei 1,0856 nach 1,0878 am Morgen, bei USD/CHF waren es 0,9190 nach 0,9206.
Nur zeitweise konnte eine optimistische Konjunkturprognose der EZB für das laufende Jahr dem Euro am Nachmittag etwas Auftrieb verleihen. Der Markt schaute aber insbesondere auf Entscheidungen zu den künftigen Anleihekäufen der Notenbank. Angesichts der gut laufenden Konjunktur in der Eurozone kündigte die EZB an, bei ihren milliardenschweren Anleihekäufe leicht vom Gas zu gehen.
Im vierten Quartal soll der Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP «moderat» geringer ausfallen als derzeit, hiess es. Am Devisenmarkt war diese Entscheidung von den meisten Anlegern erwartet worden.
«Allererster Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe»
«Es ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen allerersten Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt», kommentierte Friedrich Heinemann, Ökonom beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Nach Einschätzung des Analysten Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg musste die EZB auf den zuletzt deutlichen Anstieg der Inflation reagieren. «Da hat der EZB-Rat das Minimum des Möglichen beschlossen.»
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85555 (0,85873) britische Pfund und 130,10 (130,31) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1790 Dollar gehandelt und damit nahezu unverändert zum Vortag. (awp/mc/ps)