Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag nur vorübergehend auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1784 US-Dollar. Sie notierte damit etwas niedriger als am Morgen. Wenig Bewegung gab es unter dem Strich auch bei den Währungspaaren EUR/CHF (1,0826) und USD/CHF (0,9189).
Die Geldschleusen der Notenbank bleiben weit geöffnet. In der ersten Zinssitzung nach der Verabschiedung einer neuen geldpolitischen Strategie bekräftigten die Währungshüter am Donnerstag ihren expansiven Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihekäufen. Sie änderten jedoch ihren Zinsausblick (Forward Guidance). Dieser deutet darauf hin, dass die Zinsen noch länger niedrig bleiben, da die Voraussetzungen für eine Zinserhöhung verschärft wurden.
«Mit ihrer geänderten Forward Guidance zu den Leitzinsen signalisiert die EZB, dass sie noch sehr lange an ihrer sehr expansiven Geldpolitik festhalten dürfte», kommentierte Michael Schubert, Volkswirt bei der Commerzbank. Er erwartet im Gegensatz zu anderen Ökonomen sogar, dass die EZB ihre Anleihekäufe künftig noch ausweiten wird.
Der Euro reagierte kurzzeitig mit Kursgewinnen. Er gab diese jedoch rasch wieder ab. Offenbar hatten viele Anleger mit weitergehenden Änderungen gerechnet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85563 (0,86363) britische Pfund und 129,83 (129,63) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1805 Dollar gehandelt. Das waren ein Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)