Frankfurt – Der Euro ist am Dienstag unter 1,13 US-Dollar gefallen. Die Gemeinschaftswährung erreichte im Handelsverlauf den tiefsten Stand seit Ende Dezember und notierte zuletzt bei 1,1276 Dollar.
Auch zum Franken ist der Dollar gestiegen: das Währungspaar USD/CHF wird zur Berichtszeit zu 0,9194 gehandelt nach 0,9164 am Morgen. Dagegen hat EUR/CHF nicht weiter aufgewertet und kostet aktuell 1,0365 nach 1,0364 am Morgen. Am Vortag war der Euro kurzzeitig unter die Marke von 1,03 auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Davon hat er sich aber wieder auf klar über 1,03 erholt.
An den Finanzmärkten bleibt die Lage durch erhöhte Unsicherheit und entsprechend deutliche Kursschwankungen geprägt. Für Nervosität sorgen die Ukraine-Krise und die absehbar straffere US-Geldpolitik, mit der die hohe Inflation bekämpft werden soll. Devisenhändler greifen in diesem Umfeld vermehrt zu Währungen wie den japanischen Yen, die als sichere Alternativen gelten.
Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches in der Nähe der Ukraine wird im Westen befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland planen könnte – was Moskau dementiert. Für möglich wird auch gehalten, dass nur Ängste geschürt werden sollen, um die Nato-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen.
Warten auf Fed
Die US-Notenbank dürfte an diesem Mittwoch die Weichen für höhere Leitzinsen stellen. Viele Beobachter rechnen mit einem klaren Signal, dass der derzeit an der Nulllinie liegende Notenbankzins wohl schon im März steigt. Noch wichtiger als der Startzeitpunkt sollte der Zinspfad, also das Tempo der weiteren Zinsstraffung, sein.
Derweil blickten die Anleger am Dienstag auch auf Wirtschaftsnachrichten: Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, hellte sich im Januar überraschend auf. Besonders deutlich verbesserte sich die Stimmung in der Industrie. «Diese Ifo-Werte nehmen der deutschen Wirtschaft die Rezessionsängste nicht, deuten aber auf eine zunehmende Zuversicht hin, dass Omikron-Beschränkungen und Lieferkettenprobleme bald nachlassen werden», schrieb Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank ING. In den USA trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Januar weniger stark ein als befürchtet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83713 (0,83803) britische Pfund und 128,49 (128,62) japanische Yen fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1847 Dollar gehandelt. Das waren 4 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)