Frankfurt – Der Euro hat zum Wochenausklang nachgegeben und ist unter die Marke von 1,13 US-Dollar gefallen. Am späten Freitagnachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1275 Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im Tageshoch.
Unterdessen notiert der Euro zum Franken mit 1,0399 Fr. wieder knapp unter der 1,04-Marke nach 1,0409 Franken im Mittagshandel. Der Dollar wird zu am späten Nachmittag zu 0,9222 Franken gehandelt, und kostet damit leicht mehr als im Mittagshandel (0,9192 Franken).
Der Euro wird vor allem durch den deutlich festeren Dollar belastet. Die US-Währung profitierte von der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten. Dort belasteten vor allem zwei Faktoren: Zum einen sind sich die Anleger unsicher über die konkreten Folgen der besonders ansteckenden Coronavariante Omikron. Zum anderen straffen immer mehr Zentralbanken ihre Geldpolitik, weil sie der hohen Inflation Einhalt gebieten wollen. Beides sorgt für Verunsicherung unter Anlegern, die sich in die Weltreservewährung Dollar zurückziehen.
Wachstumsrisiken wurden auch in Deutschland sichtbar: Zum einen trübte sich das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, zum sechsten Mal in Folge ein. «Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Bundesbank senkte ihre Wachstumsprognose für dieses und kommendes Jahr. Zugleich hob sie ihre Inflationserwartungen deutlich an.
Im Sturzflug befindet sich die türkische Lira. Am Freitag wurden zu Dollar und Euro abermals historische Tiefstände markiert. Für einen Dollar mussten im Gegenzug erstmals mehr als 17 Lira gezahlt werden, für einen Euro waren erstmalig mehr als 19 Lira fällig. An der türkischen Börse brachen die Aktienkurse so stark ein, dass der Handel zeitweise ausgesetzt wurde. Hintergrund ist das rapide schwindende Vertrauen in die Geld- und Wirtschaftspolitik der Landes. Vor allem die Notenbank hat mit ihrer lockeren Haltung in einem hochinflationären Umfeld stark an Glaubwürdigkeit eingebüsst.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85208 (0,84835) britische Pfund, 128,28 (129,37) japanische Yen und 1,0409 (1,0457) Schweizer Franken fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1806 Dollar gehandelt. Das waren sieben Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)