Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag nach dem Auftritt des US-Notenbank-Vorsitzenden Jerome Powell ein wenig nachgegeben. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0819 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro etwas höher notiert.
Der Franken hat derweil verlorenes Terrain zurückerobert. Ein Euro kostet am Dienstagnachmittag 0,9710 Franken nach 0,9730 Franken noch am Morgen. Der US-Dollar wird aktuell zu 0,8975 nach 0,8985 Franken gehandelt.
Powell hatte erneut kein klares Signal für eine baldige Leitzinssenkung gegeben. Die jüngsten Inflationsdaten deuteten auf «bescheidene weitere Fortschritte» bei der Preisentwicklung hin, sagte er bei einer Anhörung vor dem US-Senat. «Mehr gute Daten» würden das Vertrauen stärken, dass sich die Inflation nachhaltig dem Zielwert der US-Notenbank annähere. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
«Der oberste US-Währungshüter lässt sich weiterhin nicht genau in die Karten schauen, wie lange die Fed noch am aktuellen Leitzinsniveau festzuhalten gedenkt», kommentierte Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Die Konjunkturaussichten hätten sich zuletzt eingetrübt. «Dessen ungeachtet kommt der nächste Fed-Zinsentscheid am 31. Juli zu früh für eine Zinswende», schreibt Völker. «Sofern sich die Indizien für eine merkliche Konjunkturabschwächung in den kommenden Wochen erhärten, wäre die Fed-Sitzung im September aus heutiger Sicht der passende Startpunkt für eine Phase der geldpolitischen Lockerung.»
Die Kursausschläge am Devisenmarkt hielten sich nach den Aussagen in Grenzen. Es fehlte dem Markt ansonsten an Impulsen. In den USA und der Eurozone wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84491 (0,84410) britische Pfund und 174,20 (174,37) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2364 Dollar gehandelt. Das waren etwa 6 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)