Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Freitag zum US-Dollar zeitweise auf den höchsten Stand seit Januar 2015 gestiegen. In der Spitze kletterte die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 1,2092 USD. Im Nachmittagshandel gab er jedoch einen Teil seiner Tagesgewinne ab und wurde zuletzt mit 1,2021 USD gehandelt.
Gegenüber dem Schweizer Franken blieb der Euro am Freitag stabil. Nachdem er am Morgen noch zugelegt hatte, gab er die Gewinne nach dem Mittag wieder ab und kostete am späten Nachmittag 1,1393 CHF. Der US-Dollar verzeichnete zum Franken Gewinne. Er geht derzeit bei 0,9477 CHF um.
Der Euro hatte bereits am Vortag deutlich zugelegt. EZB-Präsident Mario Draghi äusserte sich am Donnerstag zwar kritisch zur Euro-Stärke. Gleichzeitig sorgte er aber mit Signalen für einen baldigen Ausstiegsplan zum Wertpapierkaufprogramm für Auftrieb beim Euro. Zudem war der wirtschaftliche Ausblick der Notenbank recht optimistisch. Die Devisenexperten der Commerzbank erwarten, dass die EZB erst bei einem Wechselkurs von 1,25 USD versuchen würde, den Höhenflug zu beenden.
Dollar-Schwäche stützt
Den entscheidenden Grund für die Kursgewinne beim Euro sieht die Commerzbank jedoch in den USA. «Der Dollar leidet vor allem unter dem politischen Durcheinander in Washington», kommentierte Experte Christoph Balz. Die Blockade der Finanzpolitik der USA bestehe weiter. So wurden ein Zahlungsausfall und ein Stillstand der Bundesverwaltung nur bis zum 8. Dezember vermieden. «Darüber hinaus sehen wir kaum eine Chance für eine baldige grosse Steuerreform», schreibt Balz. Zudem sorgt laut Beobachtern die Furcht vor den möglichen hohen wirtschaftlichen Folgen des Hurrikans «Irma», der auf Florida zurast, für weitere Verluste beim Dollar.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91268 (0,91403) GBP und 129,50 (130,34) JPY fest.
Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1346,25 (1343,50) Dollar gefixt.(awp/mc/upd/ps)