Frankfurt am Main -Der Euro hat am Freitag etwas nachgegeben. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1259 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch etwas höher notiert. Nach den geldpolitischen Einscheidungen der EZB am Donnerstag war der Euro zeitweise über 1,13 Dollar gestiegen.
Gegenüber dem Franken machte die Gemeinschaftswährung Boden gut und nähert sich der Marke von 1,12 Franken an. Der Dollar geht wenig verändert bei 0,9941 Franken um.
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro am Vormittag kaum. Sowohl der Aussenhandel als auch die Industrieproduktion enttäuschten im April mit jeweils deutlichen Rückgängen. ING-Chefökonom für Deutschland, Carsten Brzeski, sprach von einem «Horrorstart» ins zweite Quartal. Ökonomen von der BayernLB nannten dagegen die Möglichkeit von Verzerrungen durch das späte Osterfest.
Chinesische Währung unter Druck
Unter Druck stand vorübergehend der chinesische Yuan. Am Markt wurden Äusserungen von Chinas Notenbankchef Yi Gang als Grund genannt. Er verwies zum einen auf erheblichen geldpolitischen Spielraum, den China im Fall einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts mit den USA habe. Zum anderen deutete Yi die Möglichkeit einer weiteren Abschwächung des Yuan gegenüber dem US-Dollar an. An den Märkten erholte sich der Yuan jedoch wieder.
Vor dem Wochenende blicken Analysten und Anleger vor allem auf Zahlen vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Stellenbericht. Es wird mit einem soliden Jobaufbau bei weiterhin niedriger Arbeitslosigkeit gerechnet. Allerdings haben einige Konjunkturdaten zuletzt enttäuscht, was Spekulationen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed ausgelöst hat. Daher wird der Arbeitsmarktbericht mit Spannung erwartet. (awp/mc/pg)