Frankfurt am Main – Der Euro hat am Montag zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1880 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas niedriger notiert. Zum Franken wurde der Euro mit einem Kurs von 1,0763 kaum verändert gehandelt.
Während der das Währungspaar EUR/CHF weiterhin in einer seitwärts gerichteten Konsolidierung gefangen sei, bliebe der Franken gegenüber dem Dollar fest, heisst es in einem Kommentar des Brokers IG vom Montag. Am Nachmittag kostete der Greenback 0,9068 Franken, was ein leichter Rückgang gegenüber den Preisen am Morgen bedeutet. Laut IG interveniert die SNB wohl weiterhin im Markt, wobei die grössten Interventionen derzeit auf der US-Dollar-Seite stattfänden. Auf der Euro-Seite scheine der Interventionsbedarf aktuell etwas kleiner zu sein als noch vor ein paar Monaten.
In der Eurozone wurden nur wenige Daten veröffentlicht. Die Industrieproduktion hat sich im Juli weiter von dem schweren Einbruch in der Corona-Krise erholt, allerdings mit geringerem Tempo als zuletzt. Die Produktion stieg um 4,1 Prozent zum Vormonat. Die Entwicklung war wenig überraschend, da bereits die Zahlen aus den einzelnen Mitgliedsländern zuvor veröffentlicht wurden.
Geldpolitik im Fokus
Von der Europäischen Zentralbank kamen am Wochenende Signale für eine mögliche weitere Lockerung der Geldpolitik. Die jüngste Aufwertung des Euro hat laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Wirkung der geldpolitischen Lockerungen der Notenbank mit Blick auf die Inflationsentwicklung teilweise konterkariert. Die Notenbank stehe daher bereit, alle Instrumente falls nötig anzupassen. «Wenn es darum geht, unser Preisstabilitätsziel zu erreichen, gibt es und wird es keine Selbstgefälligkeit geben», sagte Lagarde am Sonntag. Der Eurokurs wurde durch die Aussagen von Lagarde nicht belastet.
Auch im Laufe der Woche steht die Geldpolitik im Blick. Grosses Interesse dürfte die Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch auf sich ziehen. Es werden zwar keine grossen Weichenstellungen erwartet. Die Zentralbank veröffentlicht aber neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Leitzins. Fachleute erwarten, dass wegen der Corona-Krise für die nächsten Jahre Zinsen an der Nulllinie signalisiert werden.
Unter Druck geraten zu Euro und Dollar ist die türkische Lira. Die Ratingagentur Moody’s hatte am Freitag die Kreditwürdigkeit der Türkei herabgestuft und gleichzeitig mit einer weiteren Herabstufung gedroht. Die Bewertung liegt damit noch tiefer im sogenannten Ramschbereich. Der Dollar stieg bis auf 7,4975 Lira. Er lag damit knapp unter dem Rekordhoch aus der vergangenen Woche von 7,5145 Lira.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92190 britische Pfund und 125,82 japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1957 Dollar gehandelt. Das waren etwa 17 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)