Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Mittwoch weiter unter Druck geraten. Er knüpfte an die Verluste vom Vortag an und fiel mit 1,1301 US-Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Juni 2017. Der Euro kostet am späten Nachmittag 1,1328 US-Dollar.
Dies wird damit begründet, dass der Dollar als «sicherer Hafen» beliebt bleibe. So schwächten sich neben dem Euro auch der chinesische Yuan und das britische Pfund Sterling zum Dollar merklich ab. Der Dollar-Index, welcher den Kurs zu anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg dagegen auf ein 14-Monatshoch.
Auch gegenüber dem Schweizer Franken schwächte sich der Euro am Mittwoch ab. Die Gemeinschaftswährung geht am späten Nachmittag bei 1,1261 Franken um und kostet damit so wenig, wie seit gut einem Jahr nicht mehr. Der US-Dollar verlor zum Franken ebenfalls an Boden und kostet am Mittwoch-Nachmittag 0,9941 Franken.
Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wird die europäische Gemeinschaftswährung weiter durch die Währungskrise in der Türkei belastet. Zwar konnte sich die türkische Lira zuletzt weiter erholen. Trotz dieser jüngsten Stabilisierung sind die Verluste zu den grossen Währungen aber nach wie vor drastisch.
Fachleute sehen die Lira-Krise noch nicht ausgestanden. «Die Trendwende an den weltweiten Märkten verschaffte der Lira momentan eine gewisse Verschnaufpause», meint Tatha Ghose, Experte bei der Commerzbank. «Das zugrunde liegende Problem, das den politischen Streit beinhaltet, muss jedoch erst noch beigelegt werden.»
Der Dollar bekam unterdessen Auftrieb durch vorrangig robuste Konjunkturdaten aus den USA. Die Produktivität stieg im zweiten Quartal stärker als erwartet, der Einzelhandel konnte im Juli einen überraschend hohen Umsatz machen und die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im August entgegen den Erwartungen aufgehellt. Dass die Gesamtproduktion der Industrie im Juli etwas weniger als erwartet zulegte, konnte dem Dollar vor diesem Hintergrund nichts anhaben.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8913 (0,8930) GBP und 125,67 (126,42) JPY fest.
Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1182,00 (1197,00) Dollar festgesetzt. (awp/mc/pg)