Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Dienstag zum Dollar wie auch zum Franken gesunken und hat damit an die deutlichen Verluste der Vorwoche angeknüpft. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung am Montag noch zeitweise stabilisieren konnte, rutschte der Kurs am Nachmittag bis auf 1,1004 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober.
Zum Schweizer Franken rutschte die Gemeinschaftswährung auf zuletzt 1,0954 ab und erreichte damit ebenfalls den tiefsten Stand seit rund einem Monat. Der US-Dollar hat sich dagegen leicht auf 0,9955 Franken verteuert.
Allgemeine Dollar-Stärke
Marktbeobachter sprachen von einer allgemeinen Dollar-Stärke. Selbst unerwartet starke Konjunkturdaten aus der Eurozone schafften es nicht, dem Euro Auftrieb zu verleihen. Im November hatten sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten stark verbessert. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) war um 20,7 Punkte auf minus 2,1 Zähler und damit auf den besten Wert seit etwa einem halben Jahr gestiegen.
«Möglicherweise liegt also vorerst das Schlimmste an Hiobsbotschaften hinter der deutschen Volkswirtschaft», kommentierte der Chefvolkswirt der VP-Bank, Thomas Gitzel die ZEW-Daten. Experte Marco Wagner von der Commerzbank warnte vor zu viel Optimismus: Zwar werde sich die Weltwirtschaft beleben, allerdings dürften «etliche Faktoren wie der weiter schwelende Handelsstreit die Erholung begrenzen», sagte Wagner.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85820 (0,85743) britische Pfund, 120,24 (120,29) japanische Yen und 1,0963 (1,0972) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1451 Dollar gehandelt. Das waren etwa vier Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)