Devisen: Euro zieht zu Dollar und Franken an
Zürich – Der Euro hat am Freitag zu Franken und US-Dollar klar an Terrain zugelegt. Am Nachmittag bewegte sich allerdings nicht mehr viel.
Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 0,9377 Franken gehandelt und damit klar höher als am Morgen mit 0,9339. Damit rückt die Marke von 94 Rappen wieder in Griffweite, das Tageshoch lag bei 0,93905. Gegenüber dem Dollar erstarkte der Euro ebenfalls und kostete zuletzt 1,0490 US-Dollar nach 1,0495 um die Mittagszeit bzw. 1,0461 am frühen Morgen.
Das Dollar/Franken-Paar hat sich entsprechend nur wenig von der Stelle bewegt. Aktuell wird es zu 0,8939 gehandelt nach 0,8929 im Frühgeschäft.
Ein Grund für die Stärke des Euro dürfte laut Händlern in der Schwäche des Frankens liegen. Zwar hatten am Vortag sowohl die SNB als auch die EZB ihre Leizinsen gesenkt, doch der Schritt der SNB fiel mit 50 Basispunkten doppelt so gross aus wie der der EZB (mit nur 25 BP). Ökonomen führten den überraschend grossen Schritt in erster Linie auf den starken Rückgang der Inflation und die Aussichten auf weiter abnehmende Teuerungsraten im kommenden Jahr zurück.
«Wir vermuten, dass die SNB nun noch zwei weitere Zinssenkungen um 25 Basispunkte (je eine im März und Juni) auf dann null Prozent liefern dürfte. Damit dürfte sie einer Wiederholung der Negativzinsen schon recht nahekommen», kommentierte die Commerzbank. Dagegen will die EZB weiterhin datenbasiert entscheiden. «Das heisst, sie wird die geldpolitischen Zügel weiterhin nur mit Baby-Schritten lockern», meinte ein Händler.
Nun steht kommende Woche noch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bevor. Zwar wird auch vom Fed eine Zinssenkung um 25 BP erwartet. Nach den unerwartet stark gestiegenen Produzentenpreisen hätten die Erwartungen diesbezüglich aber ein klein wenig abgenommen, meinte ein Händler. (awp/mc/pg)