Frankfurt am Main – Der Euro hat am Mittwoch zum Dollar zugelegt. Die Hoffnung, dass es doch noch eine Lösung im Brexit-Streit gibt, stützte den Euro. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1770 US-Dollar. Am Mittag war sie noch bis auf 1,1720 Dollar gefallen.
Gegenüber dem Franken schwächt sich der Euro minim ab auf 1,0729 von 1,0745 Franken am Morgen. Auch der Dollar verliert an Wert und kostet aktuell 0,9118 nach 0,9153 Franken.
Die Europäische Union (EU) will die von Grossbritannien gesetzte Frist für eine Einigung auf einen Handelspakt ignorieren und intensiv weiter verhandeln. Dies geht aus einem Entwurf des Abschlussdokuments zum EU-Gipfel hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte mit dem Rückzug vom Verhandlungstisch gedroht, falls bis 15. Oktober kein Kompromiss mit der EU gefunden ist.
Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete zudem unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Grossbritannien die Verhandlungen mit der Europäischen Union doch nicht abbrechen will, wenn bis zu diesem Donnerstag keine Einigung kommt. Von den Meldung profitierte aber vor allem das britische Pfund, dass zu allen Währungen zulegte. Grossbritannien würde laut Ökonomen aufgrund seiner geringeren Grösse stärker als die EU unter einem Scheitern der Gespräche leiden.
Der Euro war zuletzt durch die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten belastet worden. Beobachter nennen neben den Verhandlungen mit Grossbritannien vor allem zwei Gründe: Die angespannte Corona-Lage in Europa und die feststeckenden Verhandlungen über neue Konjunkturhilfen in den USA. Der US-Dollar wurde als Weltleitwährung gesucht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90395 (0,90591) britische Pfund und 123,70 (124,38) japanische Yen fest. (awp/mc/pg)