Devisen: Euro steigt zum Dollar auf Jahreshöchststand

Devisen: Euro steigt zum Dollar auf Jahreshöchststand
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt – Der Euro ist am Montag auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. In der Spitze kostete die Gemeinschaftswährung 1,0906 USD. Zuletzt notierte der Euro im November 2016 höher. In der Nacht zum Montag hatte der Euro noch knapp über der Marke von 1,08 Dollar notiert. Aktuell liegt er bei 1,0884 USD.

Zum Franken bewegt sich der Euro hingegen eher seitwärts und pendelt eng um die Marke von 1,07. Aktuell kostet er exakt 1,0700 CHF nach 1,0706 am Mittag. Auch zum Franken stand der Dollar unter Druck und notiert derzeit wenig verändert zu 0,9832 CHF nach zuvor 0,9833.

Turbulenzen in Washington lasten auf Dollar
Der US-Dollar wurde durch politische Turbulenzen in Washington belastet, während der Euro im Gegenzug profitieren konnte. Am Freitag war es der Regierung unter Präsident Donald Trump nicht gelungen, die Gesundheitsreform durch das Parlament zu bringen. Die Abschaffung von Obamacare ist eines der wichtigsten Wahlversprechen der Regierung Trump. «Die Kombination aus einem Präsidenten, der sich doch eher als tollpatschiger politischer Anfänger denn als genialer Dealmaker erweist, und einer republikanischen Partei, die an ihren Flügelkämpfen zerreisst, heisst für die Gestaltungsfähigkeit dieser Regierung nichts Gutes», begründete Ulrich Leuchtmann, Chefanalyst der Commerzbank, die Dollarverluste. Von den zunächst erwarteten positiven Auswirkungen der Politik von Trump auf den Dollar bleibe nichts mehr übrig.

Der Euro profitierte ausserdem von einer starken Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im März auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. «Das Konjunkturbarometer zeigt einmal mehr, dass ein erneut solides Wachstumsjahr vor uns liegt», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP-Bank. Entscheidend für die künftige Entwicklung seien jetzt die Exporte. «Sollte in Frankreich ein rechtspopulistisches Erdbeben bei den Präsidentschaftswahlen ausbleiben und mit Emmanuel Macron ein Reformer ans Ruder gelangen, wird auch die deutsche Exportwirtschaft davon profitieren.»

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0889 (Freitag: 1,0805) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9255) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86403 (0,86600) britische Pfund, 119,93 (120,09) japanische Yen und 1,0713 (1,0718) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1257,55 (1247,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 278,00 (37 133,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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