Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag zum Dollar weiter nachgegeben und ist auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Monaten gefallen. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,2021 US-Dollar und damit so wenig wie seit Anfang Dezember nicht mehr. Aktuell liegt der Kurs bei 1,2029.
Zum Franken ist der Euro seit dem frühen Handel zwar ebenfalls etwas zurückgekommen, notiert mit 1,0811 Franken aber weiterhin oberhalb der 1,08er Marke. Auch zum Franken legt der US-Dollar mit aktuell 0,8987 Franken klar zu.
Ein Grund für die Euro-Schwäche dürften Wachstumsdaten aus dem Währungsraum gewesen sein. Das Statistikamt Eurostat meldete für das vierte Quartal einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung, nachdem sich die Eurozone im Sommer noch kräftig von dem Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr erholt hatte. Die USA dagegen sind im Herbstquartal deutlich gewachsen, was dem Dollar aus Wachstumssicht einen Vorteil verschafft.
Steigende Inflationserwartungen belasten
Ein weiterer Grund für die Euro-Verluste könnten steigende Inflationserwartungen sein. Hintergrund sind Inflationsdaten aus mehreren Euroländern, die überwiegend höher ausgefallen sind als erwartet. Höhere Inflationsraten sind für gewöhnlich eine Belastung für eine Währung. Allerdings liegt die Teuerung im Währungsraum immer noch klar unter der Zielmarke von knapp zwei Prozent, die die EZB anstrebt. Aufgrund der sehr grosszügigen Geld- und Finanzpolitik in der Corona-Krise gilt eine steigende Inflation aber nicht als abwegig.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2044 (Montag: 1,2084) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8303 (0,8275) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88075 (0,88200) britische Pfund, 126,46 (126,77) japanische Yen und 1,0808 (1,0816) Schweizer Franken fest.
Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1835 Dollar gehandelt. Das waren etwa 23 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)