Frankfurt am Main – Der Euro und das britische Pfund haben zu Wochenbeginn unter Druck gestanden. Händler nannten die sich zuspitzende Debatte über ein ungeregeltes Ausscheiden Grossbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt als Grund. Das Pfund wurde hierdurch jedoch deutlich stärker belastet als der Euro.
Am späten Montagnachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1825 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Zum Franken hat sich der Euro hingegen etwas erholt und notierte zuletzt bei 1,0818. Auch der US-Dollar hat mit aktuell 0,9144 Franken im Nachmittagshandel wenig bewegt.
Im Fokus stand das britische Pfund, welches zum Dollar um etwa ein Prozent zurückfiel. Gegenüber dem Euro gab es ebenfalls nach, allerdings nicht ganz so stark wie zum Dollar.
Belastet wurde das britische Pfund durch die Drohung des britischen Premierministers Boris Johnson, gegebenenfalls auf ein Handelsabkommen zwischen Grossbritannien und der Europäischen Union (EU) zu verzichten. Bis zum 15. Oktober müsse man sich einigen, sagte Johnson am Montag. Der Hintergrund: Ende dieses Jahres endet eine Brexit-Übergangsfrist. Steht bis dahin kein Abkommen, wird Grossbritannien den Binnenmarkt mit allen wirtschaftlichen Nachteilen ungeregelt verlassen.
Für Belastung sorgte die Meldung des britischen Finanzblatts «Financial Times», dass die britische Regierung an einem Gesetzesvorhaben arbeite, das wichtige Vereinbarungen zwischen Grossbritannien und der EU missachte. Es soll unter anderem um die wichtige Grenzfrage zwischen Nordirland und dem EU-Staat Irland gehen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief Grossbritannien zur Einhaltung der Brexit-Austrittsvereinbarung auf.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89835 (0,89325) britische Pfund, 125,59 (125,79) japanische Yen und 1,0809 (1,0793) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1928 Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)