Devisen: Euro gibt zum Dollar deutlich nach

Devisen: Euro gibt zum Dollar deutlich nach
(Bild: © Delphimages - Fotolia.com)

Frankfurt – Der Euro hat am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar deutlich nachgegeben. Der Dollar profitierte von der Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1145 US-Dollar. Vor der Zinsentscheidung der Fed am Mittwochabend europäischer Zeit hatte der Eurokurs noch bei knapp unter 1,13 Dollar notiert.

Auch zum Franken zeigt sich der US-Dollar bei einem Stand von 0,9756 CHF wieder fester. Zum Vergleich: Vor der Zinsentscheidung in den USA hatte er klar unter der 0,97er Marke gestanden. Der Euro präsentiert sich zum Franken dagegen nur verhalten leichter. Aktuell wird er mit 1,0874 CHF bewertet. Die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank an diesem Morgen, ihren expansiven Kurs weiter fortzusetzen, hatte kaum Einfluss.

Gegenüber dem US-Dollar war der Euro bereits am Mittwochabend nach den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank unter Druck geraten. Die Fed hatte wie erwartet den Leitzins angehoben. Der vergleichsweise optimistische Inflationsausblick drückte jedoch auf die Kurse. Die zuletzt schwachen Inflationsdaten sollte man der Notenbankvorsitzenden Janet Yellen zufolge aber nicht überbewerten. Die Voraussetzungen für einen Anstieg der Inflation seien angesichts des robusten Arbeitsmarkts gegeben.

Zudem stellte die Fed ein Programm für die Verringerung der riesigen Bilanzsumme vor. Eine restriktivere Geldpolitik unterstützt tendenziell den Dollar. Die am Nachmittag in den USA veröffentlichten Konjunkturindikatoren fielen uneinheitlich aus und gaben dem Markt keine klare Richtung.

Pfund legt deutlich zu
Das britische Pfund legte vorübergehend deutlich zu. Die Uneinigkeit in der Bank of England über die Geldpolitik ist gross. So haben sich auf der Zinssitzung an diesem Donnerstag immerhin drei Mitglieder für eine Zinserhöhung ausgesprochen. Eine Mehrheit von fünf Vertretern stimmte jedoch dagegen. Für eine Zinserhöhung spricht die hohe Inflation. Die jüngsten Bremsspuren in der wirtschaftlichen Entwicklung sprechen für ein Abwarten. So waren die britischen Einzelhandelsumsätze im Mai überraschend deutlich gefallen. Das Pfund gab seine Gewinne zum Dollar und zum Euro allerdings am Nachmittag teilweise wieder ab. Die EZB legte den Referenzkurs auf 0,87640 (0,87960) fest.

Zu anderen wichtigen Währungen legte sie die Referenzkurse für einen Euro auf 122,95 (123,58) japanische Yen und 1,0874 (1,0874) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1254,55 (1275,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 36 262,00 (36 512,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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