Frankfurt – Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag nach jüngsten Verlusten stabilisiert. Am Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung mit 1,1749 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Morgen. Am Vortag war der Euro noch bis auf 1,1704 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.
Der Franken schwächelt derweil trotz unerwartet guter Konjunkturzahlen weiter. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Industrie ist im März saisonbereinigt zum Vormonat um 5,0 auf 66,3 Punkte gestiegen und liegt zum achten Mal in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Euro wird zum Franken mit 1,1094 nur wenig unter der Marke von 1,11 gehandelt, die er im Verlauf kurzzeitig überwunden hatte. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1080.
Ein Dollar kostet gleichzeitig etwas weniger mit 0,9445 Franken. Allerdings hat der Franken zuletzt gegenüber der US-Währung deutlich an Wert verloren.
Starke Konjunkturdaten aus der Eurozone
Gestützt wurde die Gemeinschaftswährung durch starke Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens IHS Markit erreichte im März den höchsten Wert seit Umfragebeginn vor knapp 24 Jahren. Die Industrie der Eurozone boome, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Allerdings gibt es weiterhin erhebliche Probleme mit Lieferengpässen und steigenden Einkaufspreisen.
Auch in den USA wurden am Nachmittag unerwartet starke Stimmungsdaten aus der Industrie gemeldet. Hier erreichte der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) ein langjähriges Hoch und signalisierte eine weiter robuste Entwicklung der Konjunktur. Allerdings konnten die starken US-Daten den Euro am Nachmittag kaum belasten.
Der neue billionenschwere Investitionsplan von US-Präsident Joe Biden bewegte die Devisenkurse kaum. Mit dem Plan, den er in der Nacht verkündete, soll vor allem die Infrastruktur des Landes erneuert werden. Sowohl die Grundzüge als auch der ungefähre Umfang waren bereits zuvor bekannt geworden, so dass sich die Überraschung an den Märkten in Grenzen hielt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85195 (0,85209) britische Pfund und 130,03 (129,91) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1724 Dollar gehandelt. Das waren etwa 17 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)