Devisen: Euro gibt zum US-Dollar nach – Angriff auf Israel bewegt wenig
Frankfurt – Der Euro hat sich am Montag nur wenig von der Stelle bewegt. Auch andere Währungen zeigten trotz des iranischen Angriffs auf Israel vom Wochenende wenig Regung. Der US-Dollar, der vielen Anlegern als Hort der Sicherheit gilt, gab zeitweise sogar nach. Erst am späteren Nachmittag konnte sich der Kurs etwas erholen. Ein Euro kostete zuletzt 1,0626 Dollar und damit weniger als am Morgen.
Das Euro/Franken-Paar, das am Freitag kurzzeitig unter 0,97 Franken getaucht war, notierte zuletzt mit 0,9713 zwar wieder über der Marke. Dies ist aber weniger als noch am Morgen mit 0,9741. Der US-Dollar zeigte sich dagegen mit 0,9142 Franken kaum verändert.
Händler spekulieren nach dem starken Anstieg der Sichtguthaben der Banken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in der vergangenen Woche, dass die SNB zuletzt im grossen Stil Devisen gekauft haben könnte, um den Franken zu schwächen. Denn bei Devisenkäufen schreibt die SNB den Banken den Gegenwert auf deren Konten gut.
Dies sei aber angesichts der schwächeren Kursentwicklung des Frankens in den letzten Wochen unwahrscheinlich, sagte Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank zu AWP. Möglich sei aber, dass die SNB das Volumen der Abschöpfungsrepos und/oder der SNB-Bills reduziert habe.
Andere Währungen, die neben dem Dollar als sichere Anlagehäfen empfunden werden, gaben zumeist nach. Der japanische Yen fiel gegenüber dem Dollar erneut auf einen 34-jährigen Tiefstand. Der Yen wird von der Aussicht belastet, dass die japanische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik allenfalls langsam straffen dürfte.
Hoffen auf Beruhigung
«Nach dem militärisch ineffektiven Angriff des Irans gegen Israel überwiegt zum Wochenstart die Hoffnung, dass es nicht zu einem massiven Gegenschlag Israels kommen wird», begründeten Fachleute der Dekabank die Reaktion am Devisenmarkt. Bei dem Angriff vom Wochenende waren nahezu alle Raketen, Drohnen und Marschflugkörper abgefangen worden. Viele Regierungen haben mittlerweile zu Deeskalation und Zurückhaltung aufgerufen.
Am Nachmittag erhielt der Dollar allerdings etwas Auftrieb von soliden US-Konjunkturdaten. Im März sind die Umsätze der Detailhändler deutlich gestiegen. Zudem wurde die Entwicklung im Februar besser ausgewiesen als bisher bekannt. Die Daten untermauerten die Haltung der US-Zentralbank Fed, dass es keinen Grund für rasche Zinssenkungen gebe, kommentierte das Analysehaus Capital Economics.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85405 (0,85424) britische Pfund und 164,05 (163,16) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2347 Dollar gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)