Frankfurt – Der Eurokurs hat am Montag unter der Stärke des US-Dollar gelitten. Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 0,9889 Dollar gehandelt und damit rund einen halben Cent niedriger als am Freitagabend.
Auch der Franken hat sich gegenüber dem US-Dollar etwas abgeschwächt. Zeitweise kostet die US-Valuta wieder mehr als einen Franken. Der Greenback hat sich dann aber nicht halten können und ist am Nachmittag wieder unter die Parität gerutscht. Derzeit wird der Dollar zu 0,9997 Franken gehandelt, nach 0,9975 im frühen Geschäft. Der Euro hat sich zum Franken gleichzeitig auf 0,9886 von 0,9915 Franken im Frühhandel abgeschwächt.
Eine hohe Inflationsrate in der Eurozone hatte den Euro am Vormittag nicht bewegt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 10,7 Prozent und erreichten damit einen Rekordwert. «Die Inflationsrate hat wahrscheinlich noch immer nicht den Hochpunkt erreicht», schreibt Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil. Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die Inflationsrate wieder nachhaltig auf knapp zwei Prozent zu drücken, rücke in weite Ferne. «Sie wird ihre Inflationsprojektionen im Dezember einmal mehr deutlich nach oben revidieren müssen.»
Damit nehme auch der Druck auf den EZB-Rat zu, die Leitzinsen weiter kräftig zu erhöhen. Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde vom Wochenende gehen in diese Richtung. Weiter deutlich steigende Leitzinsen würden den Euro tendenziell stützen.
Dieser Effekt war am Montag beim Dollar zu beobachten, der zu den wichtigsten Währungen aufwertete. «Die Aussicht auf eine kräftige Zinserhöhung in den USA stärkt dem US-Dollar angesichts des soliden Wachstums den Rücken», schrieb Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba. Die US-Notenbank Fed gibt am Mittwoch ihren nächsten Zinsschritt bekannt. Ökonomen gehen fest von einem weiteren Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten aus.
Die Dollar-Stärke bekam indes auch das Pfund Sterling zu spüren. Die britische Währung wertete ab und regierte damit auch auf die Warnung, dass Grossbritannien ein ungewöhnlich kalter Winter bevorstehe. Zudem wird am Markt spekuliert, ob die Bank of England den Leitzins am Donnerstag lediglich um 0,5 Prozentpunkte anheben könnte und damit weniger als die Währungshüter in den USA.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86115 (0,86120) britische Pfund und 147,40 (146,79) japanische Yen fest. (awp/mc/pg)