Devisen: Euro erholt sich zum US-Dollar – schwächer zum Franken
Frankfurt – Der Euro hat sich am Dienstag zum US-Dollar etwas von seinen jüngsten Verlusten erholt und ist zeitweise über die Marke von 1,19 gestiegen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,1891 Dollar gehandelt. Allerdings war der Euro an den vergangenen Tagen merklich unter Druck geraten und hatte Ende Februar noch rund drei Cent höher notiert.
Zum Franken rutscht der Euro wieder klar unter die Schwelle von 1,11 Franken, die er am Vormittag noch klar überwunden hatte. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung mit 1,1063 Franken wieder deutlicher darunter. Das USD/CHF-Währungspaar fällt weiter zurück und kostet zuletzt 0,9303 Franken nach 0,9356 am Morgen.
In der vergangenen Nacht war der Euro zeitweise bis auf 1,1836 Dollar gefallen. Dies war der tiefste Stand seit November. Mit der Aussicht auf eine stärkere konjunkturelle Entwicklung in den USA hatte der Dollar zuletzt an Stärke gewonnen. Am Vormittag setzte dann aber eine leichte Gegenbewegung ein. Dazu dürfte auch die sehr freundliche Stimmung an den Aktienmärkten der Eurozone beigetragen haben. Die Weltleitwährung Dollar war weniger gefragt und geriet im Verhältnis zu allen wichtigen Währungen unter Druck.
Etwas gestützt wurde der Euro auch von robusten Exportdaten aus Deutschland. Die deutschen Ausfuhren hatten im Januar unerwartet zugelegt. Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank sprach von einer «äusserst positiven Überraschung». Es sei vor allem dem Handel mit China zu verdanken, dass die Ausfuhren im Januar eine erfreuliche Entwicklung genommen hätten.
Risiko für Aufwärtskorrektur
«Der Spielraum für tiefere Notierungen des Euro dürfte allmählich ausgeschöpft sein und es besteht das Risiko für eine Aufwärtskorrektur», schätzt You-Na Park-Heger, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Allerdings sollte es dafür in dieser Woche aus ihrer Sicht noch zu früh sein. Das Konjunkturpakt in Billionenhöhe in den USA und schnelle Impffortschritte versprechen nach Ansicht Park-Hegers rosige Aussichten für die US-Wirtschaft. Zudem könnte die EZB auf ihrer Sitzung an diesem Donnerstag vor steigenden Renditen an den Anleihemärkten warnen und so den Euro belasten. In den USA wurden am Nachmittag keine Daten veröffentlicht.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1894 (Montag: 1,1866) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8408 (0,8427) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85704 (0,85728) britische Pfund, 129,50 (128,90) japanische Yen und 1,1071 (1,1087) Schweizer Franken fest.
Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1716 Dollar gehandelt. Das waren 33 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)