Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Montag gefallen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0595 US-Dollar gehandelt und damit unter dem Niveau in der Nacht.
Ein ähnliches Bild zeigt das Währungspaar EUR/CHF. Ein Euro kostet derzeit 1,0723 CHF nach 1,0739 am Freitagabend. Nachdem der Euro vor einigen Wochen die Unterstützung um 1,08 nach unten durchschritten habe, ergebe sich aus charttechnischer Sicht ein mittelfristiger Abwärtstrend, heisst es im devisentechnischen Kommentar der ZKB. Der US-Dollar wird derweil mit 1,0120 CHF wieder oberhalb der Marke von 1,01 gehandelt.
Am Devisenmarkt waren starke Verluste beim britischen Pfund das alles beherrschende Thema. Wegen Furcht vor den Folgen einer harten Haltung der Londoner Regierung beim Thema Brexit geriet der Kurs der britischen Währung erneut stark unter Druck. In der Nacht zum Montag war das Pfund erstmals seit Oktober wieder unter die Marke von 1,20 US-Dollar abgesackt. Zuletzt lag der Kurs bei 1,2061 Dollar. Seit dem Brexit-Votum der Briten vom vergangenen Juni hat es etwa 20% an Wert eingebüsst.
Im Oktober war die Währung innerhalb weniger Minuten um mehr als 6% abgestürzt. Dieser sogenannte «Flash-Crash» war durch automatisierte Handelsprogramme bei einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen ausgelöst worden. Sieht man von diesem kurzzeitigen Absturz ab, ist das Pfund zum Wochenbeginn so schwach wie seit über 30 Jahren nicht mehr.
Harter Brexit wahrscheinlicher?
Als Auslöser für die jüngste Pfund-Schwäche gelten Medienberichte vom Wochenende, die auf einen harten Brexit hindeuten. Die britische Regierung strebe unter anderem einen Austritt aus der EU-Zollunion an, um bilaterale Handelsverträge schliessen zu können, hiess es dort. Eine Sprecherin von Premierministerin Theresa May bezeichnete dies als Spekulation.
Für Dienstag ist eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede der Regierungschefin angekündigt. An den Finanzmärkten gehen Anleger davon aus, dass May dann die offizielle Haltung der Regierung zu den Brexit-Verhandlungen darlegen wird.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87808 (0,87548) GBP und 120,91 (121,91) JPY fest.