Frankfurt am Main – Der Euro hat am Donnerstag mit leichten Kursverlusten auf Äusserungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,128 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen.
Gegenüber dem Franken hat sich der Euro seit gestern in einem Bereich von gut 1,1120 Franken eingependelt. Am Nachmittag wird er zu 1,1119 Franken gehandelt, nach 1,1128 am Morgen. Der US-Dollar ist auf 0,9855 von 0,9862 Franken ebenfalls leicht zurückgekommen.
Nach einem über weite Strecken ruhigen Handelsgeschehen sorgte der finnische Notenbankchef für Kursbewegung. Olli Rehn sagte der «Börsen-Zeitung», man sollte den jüngsten Konjunkturabschwung nicht als einen übergangsweisen Rücksetzer betrachten. Als mögliche Reaktionen darauf nannte er Zinssenkungen oder neue Anleihekäufe. Der Euro reagierte nach Bekanntwerden der Bemerkungen mit Verlusten.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte bereits vor wenigen Tagen die Bereitschaft der Notenbank signalisiert, auf die schwächere Konjunktur und die geringe Teuerung zu reagieren. Dies rief scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump hervor. Am Mittwoch hatte Trump seine Kritik verstärkt, indem er Europa und China Währungsmanipulation vorwarf. An den Märkten kamen deshalb Befürchtungen auf, die USA könnten den Dollar gezielt schwächen und damit einen Währungskrieg lostreten.
Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1288 (Mittwoch: 1,1293) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8859 (0,8855) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89730 (0,89750) britische Pfund, 121,65 (121,61) japanische Yen und 1,1120 (1,1116) Schweizer Franken fest.
Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’417 Dollar gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)