Devisen: Dollar verliert nach US-Inflationsdaten deutlich
Frankfurt – Der US-Dollar hat am Mittwoch nach US-Verbraucherpreisdaten deutlich an Wert verloren. Am späten Nachmittag notierte das EUR/USD-Währunspaar bei 1,0995 US-Dollar, zwischenzeitlich war es gar auf 1,1005 gestiegen, was dem höchste Stand seit Anfang Februar entspricht. Im frühen Handel hatte der Euro nur knapp über der Marke von 1,09 Dollar notiert.
Die Entwicklung zum Franken sieht ähnlich aus. Das USD/CHF-Paar wurde zuletzt bei 0,8945 gehandelt nach 0,9019 zur Mittagszeit. Dies hiesige Währung befand sich damit zum Greenback auf dem höchsen Stand seit Mitte 2021. Das EUR/CHF-Paar sank leicht auf 0,9836 von 0,9856.
Belastet wurde der US-Dollar durch eine stärker als erwartet gesunkene Inflationsrate in den USA. Die Jahresrate fiel im März von 6,0 Prozent im Vormonat auf 5,0 Prozent. Ökonomen hatten mit 5,1 Prozent gerechnet. Die Kerninflationsrate stieg hingegen wie erwartet auf 5,6 Prozent. Bei dieser werden schwankungsfreudige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet.
Inflationsdaten stehen im Fokus des Devisenmarktes, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von grosser Bedeutung sind. Höhere Zinsen stützen tendenziell eine Währung. «Alles in allem dürfte der Inflationsbericht für den März die Nerven der Fed etwas beruhigen», schreiben Analysten der Commerzbank. Die meisten Preiskategorien zeigten eine Entspannung. «Ein aggressiveres Vorgehen ist in Anbetracht der Fortschritte wohl nicht mehr nötig», heisst es in einem Kommentar. Die Commerzbank rechnet jetzt noch mit zwei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88038 (0,87738) britische Pfund, 146,09 (145,28) und japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 2013 Dollar gehandelt. Das waren rund acht Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)