Devisen: Euro steigt auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2018
Frankfurt am Main – Der Euro ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit April 2018 gestiegen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag im Hoch bei 1,2275 US-Dollar gehandelt, kam dann aber wieder etwas zurück auf zuletzt 1,2243. Im frühen Handel hatte der Euro nur knapp über 1,22 Dollar notiert.
Auch der Franken war zum Euro phasenweise ziemlich unter Druck. Das EUR/CHF-Währungspaar stieg im Hoch auf 1,0878, fiel dann aber auf 1,0833 zurück. Auch das USD/CHF-Paar kam am frühen Abend zurück auf 0,8848, nachdem es um die Mittagszeit noch bei knapp 0,8880 notiert hatte.
Händler verwiesen in Bezug auf die Kursentwicklung auf die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. Das US-Repräsentantenhaus hatte zuvor für eine Aufstockung des neuen Corona-Konjunkturprogramms gestimmt. In der Kongresskammer kam bei einer Abstimmung am Montag (Ortszeit) die nötige Zweidrittelmehrheit zustande, um die Hilfszahlungen an US-Bürger von 600 auf 2000 Dollar pro Kopf zu erhöhen. Ob jedoch der Vorstoss auch die Zustimmung des von den Republikanern dominierten Senats bekommen wird, ist fraglich. Die Republikaner dort hatten sich immer wieder gegen ein grosszügigeres Konjunkturpaket ausgesprochen.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt den Weg für ein neues Konjunkturprogramm frei gemacht. Es könnte jedoch mittelfristig zu einer höheren Inflation in den USA führen. Dies würden den Dollar laut Ökonomen belasten, da die US-Notenbank angekündigt hatte, vorübergehend auch höhere Inflationsraten zu akzeptieren. Dies würde den Dollar für Anleger weniger attraktiv machen. Der Dollar gab am Dienstag zu allen wichtigen Währungen nach.
Zu allen Währung zugelegt hat die türkische Lira. Die Türkei und Grossbritannien haben ein Freihandelsabkommen vereinbart. Die beiden Länder wollen so die Kontinuität ihrer wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Ausscheiden Grossbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt sicherstellen. Die türkische Lira hat sich in den vergangenen Wochen etwas von ihrem vorherigen Tiefflug erholt. Dazu trugen die Zinserhöhungen der Notenbank bei.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90863 (0,90408) britische Pfund und 127,23 (126,54) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1876 Dollar gehandelt. Das waren etwa 3 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)